Hoch und höher - von Redaktion
Auf engstem Raum ersetzen Teleskoplader den Kran
Merlo-Roto auf Baustelle am Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica
Bremen – Mit 1.500 Tonnen Sandstein restauriert die Firma Dirks Natursteinprojekte das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Zwölf Mann sind seit zehn Monaten bei Wind und Wetter auf dem berühmten deutschen Hügel in Porta Westfalica. Mit ihnen zwei drehbare Roto Teleskopstapler. Bauleiter Rudi Apel sagt: „Wir haben Merlos, weil sie in vielen Bereichen besser einzusetzen sind als Radlader oder Krane.“
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica wird derzeit mit einem Gesamtbudget von 16 Mio. Euro restauriert. Die Eröffnung inklusive des neuen Besucherzentrums ist für Juli 2018 geplant. Dirks Natursteinprojekte aus dem nordrhein-westfälischen Billerbeck verbaut dort 1.500 Tonnen Sandstein.
Für die vielen erforderlichen Transporte auf dem engen Baustellen-Plateau arbeiten Dirks´ Steinmetze mit zwei Merlo-Teleskopladern der Roto-Serie. Einem Merlo-Roto 38.16 mit 415 Grad drehbaren Oberwagen, 3,8 Tonnen maximaler Hubkraft und 16 Meter nach oben ausfahrbarem Ausleger. Das zweite Gerät ist ein Roto 45.21 MCSS. Er hat einen endlos drehbaren Oberwagen, hebt bis zu 4,5 Tonnen und erreicht eine Hubhöhe von maximal 21 Meter.
Dirks´ Merlo-Partner ist die Anton Hülsken GmbH & Co. KG (Rosendahl), die seit 25 Jahren Merlo-Teleskoplader vertreibt.
Die zwölf Mitarbeiter des Natursteinbetriebes bauen 19 Bögen und 100 Meter Böschung aus Obernkirchener Sandstein (Naturlager) auf. Dafür verarbeiten sie 900 Tonnen Böschungs- und 600 Tonnen Bogensteine.
Dirks beschäftigt sich in der vierten Generation speziell mit der Denkmalpflege und dem Restaurieren von Kirchen. Bernd Dirks, Geschäftsführer des Steinmetz- und Steinbildhauer-Betriebes, resümiert, „So einen Auftrag bekommt man nur einmal im Leben. Das Besondere ist die große Menge an Steinen, die angefordert wurde. Und die geometrische Herausforderung, die Ringterrasse so zu rekonstruieren, wie sie vor der Zerstörung infolge des Zweiten Weltkriegs war.“
Rudi Apel, Bauleiter bei Dirks, sagt: „Früher hatten wir Krane, aber wir brauchen Flexibilität. Wenn wir oben Stücke haben, die gewendet werden müssen, können wir den Merlo drehen und wieder zurück schwenken. Außerdem ist der Merlo ruhiger als ein Kran.“ Er sagt, dass es bei Kranen wegen der größeren Seillänge und des Windes leichter zu Verschiebungen beim Materialablassen kommt. Wegen der geringen Abmessungen bei eingefahrenen Abstützungen und des 360-Grad-Rundumblicks von der Kabine aus können die Bediener die Merlos gut durch die schmalen Baustellengänge rangieren. Der 38er misst in der Breite 2,24 Meter, der 45er 2,4 Meter. Beide Geräte haben einen feinfühligen Hydrostatantrieb und die drei Lenkungsarten: Allrad, Vorderrad, Hundegang.
Beim größeren 45.21 sind Apel der längere Arm und die höhere Hubkraft wichtig. Er agiert oft mit Winde. Sie wiegt 650 Kilogrammm. Dazu kommt eine Tonne Böschungssteine, die die Steinmetze vorn an den Teleskoparm anhängen und möglichst weit an und über die Brüstung hinausfahren. Dank der Funkfernsteuerung, die bei allen aktuellen Roto-Modellen Serie ist, können sie nahe an die Brüstung heran und die Stücke millimetergenau absetzen.
1974 entwickelte Merlo das erste Kranmodell mit Abstützungen und einem drehbaren und ausfahrbaren Kranarm. Anfang der 90er Jahre kam die Roto-Serie mit rotierendem Oberwagen hinzu. Es folgten verschiedene Abstützungsvarianten, umfangreiche Sicherheitssysteme und Verfeinerungen.
Eine beliebte Spezialität der Baureihe ist das mögliche Verfahren der Maschine mit geschwenktem Oberwagen. Die Rotoren gehören heute zu vielen Baustellen wegen ihrer vielen Einsatzmöglichkeiten selbstverständlich dazu.
Merlo Regional-Vertriebsleiter Marcel Skiba sagt nach einem Besuch in Porta Westfalica: „Die Königsklasse ´Roto´ auf einer kaiserlichen Baustelle. Die Maschinen ersetzen beeindruckend Krane.“
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: Juni 2018 | Seite 12