von Redaktion

Ausbildungsbilanz: Noch immer 1.300 Ausbildungsstellen nicht besetzt

Knapp 9.000 neue Ausbildungsverträge am Bau

„Damit ist die Bauwirtschaft ist im Vergleich zu anderen Branchen mit einem blauen Auge davon gekommen. Zwar ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Bauwirtschaft um rund 2,4 Prozent gesunken, der Rückgang fiel aber moderater aus als im Schnitt aller Branchen von Industrie, Handel und Handwerk, die bis zu fünf Prozent Einbußen zu verzeichnen hatten“, sagte Dipl.-oec. Andreas Schmieg, Vizepräsident Sozialpolitik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, bei der Vorstellung der jüngsten Ausbildungsstatistik der Sozialkassen des Baugewerbes in Berlin. Schmieg weiter: „Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten noch weitere der 1.300 gemeldeten offenen Ausbildungsstellen in Hoch-, Tief- und Ausbau nachbesetzt werden.“

Laut Hauptverband spiegelt sich in diesen Zahlen vor allem der demografische Wandel wider, unter dem alle Branchen zu leiden haben. Sie würden aber auch zeigen, dass das hervorragende Ausbildungssystem in der Bauwirtschaft von den Jugendlichen angenommen werde, der HDB-Vize Schmieg.

„Dazu tragen auch neu eingeführte Maßnahmen wie unser Pilotprojekt „Berufsstart Bau“ bei, an dem sich 29 Ausbildungszentren der Bauwirtschaft beteiligen“, erläuterte Schmieg. Ziel sei es, junge Menschen, die bisher keinen direkten Weg in die Berufsausbildung gefunden haben, auf eine betriebliche Ausbildung vorzubereiten. Dies seien insbesondere Ausbildungsbewerber, die noch nicht in vollem Umfang über die erforderliche Ausbildungsreife verfügten sowie lernbeeinträchtigte und sozial benachteiligte Ausbildungssuchende.
Der vergleichsweise moderate Rückgang ist nach Ansicht von Schmieg vor allem auf die nach wie vor hohe Ausbildungsbereitschaft des Baugewerbes zurückzuführen. „Viele Unternehmer erkennen, dass sie ihre Wettbewerbsfähigkeit nur erhalten können, wenn sie qualifizierten Nachwuchs ins Unternehmen holen“, kommentierte Schmieg die Situation. Bereits ein Viertel der gewerblichen Arbeitnehmer sei älter als 50 Jahre und stehe kurz vor der Rente. Schon heute reiche die Zahl der Ausbildungseinsteiger bei weitem nicht aus, um die altersbedingten Abgänge von rund 13.000 gewerblichen Arbeitnehmern pro Jahr in Deutschland auszugleichen.

Wie in den Jahren zuvor waren die klassischen Bauberufe, wie Maurer, Zimmerer oder Hoch- und Tiefbaufacharbeiter gefragt. Darüber hinaus gehörte auch der Beruf des Straßenbauers zu den fünf beliebtesten Ausbildungsberufen bei Jugendlichen.

von Redaktion

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