von Jasch Zacharias
Autobahn GmbH geht nun auch offiziell an den Start
ZDB begrüßt Vollzug, mahnt jedoch "reibungslosen Geschäftsbetrieb" an
Mit Beginn des Jahres 2021 hat die neue zentrale Autobahn GmbH des Bundes offiziell ihre Arbeit begonnen. Ihre Aufgabe ist es, u.a. Verwaltung, Instandhaltung und Erneuerung des etwa 13.000 Kilometer langen bundesdeutschen Autobahnnetzes zu verantworten. Die Kosten der Reform und der lange Weg hin zur vollständigen Arbeitsfähigkeit des bundeseigenen Unternehmens ist im Vorfeld unter anderem vom Bund der Steuerzahler und der Bauindustrie kritisiert worden.
Anlässlich der Großreform hat der Bund das Fernstraßen-Bundesamt (FBA) als neue Bundesbehörde und die Autobahn GmbH des Bundes als hundertprozentige Bundesgesellschaft gegründet. Das FBA mit Hauptsitz in Leipzig wird im Wesentlichen hoheitliche Aufgaben übernehmen und insbesondere die zuständige Anhörungs- und Planfeststellungsbehörde für den Bau oder die Änderung von Bundesautobahnen und Bundesstraßen in Bundesverwaltung sein. Die Autobahn GmbH mit Zentrale in Berlin übernimmt Planung, Bau, Erhaltung und Betrieb sowie Finanzierung und vermögensmäßige Verwaltung der Autobahnen.
Bundesverekehrsminister Scheuer: "Autobahn GmbH ist voll einsatzfähig"
„Die größte Reform in der Geschichte der Autobahn ist im Zeitplan - alle notwendigen Schritte sind getan. Die Autobahn GmbH und das Fernstraßen-Bundesamt sind voll einsatzfähig. Alle laufenden Bauprojekte werden fortgeführt. Neue Projekte können wie vorgesehen starten. Indem wir das Know-how von Fachleuten aus 16 Bundesländern bündeln, lässt sich alles effizienter organisieren und vor allem: Wir haben künftig immer das Bundesfernstraßennetz als Gesamtheit im Blick. Die Menschen in unserm Land brauchen und erwarten leistungsfähige Autobahnen - und genau das bekommen sie“, erklärte Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Autobahn GmbH-Geschäftsführer Krenz: "Staupotenziale sollen verringert werden"
Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH, sagt: „Planen, effizienter bauen, betreiben und erhalten aus einer Hand - das ist unser Fokus nach dem Betriebsstart am 1. Januar 2021. Wir gestalten die Mobilität der Zukunft mit. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer übergeordneten Netzplanung und der Verringerung von Staupotenzialen."
ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa: "Wichtige Etappe im Übergang der Auftragsvergabe ist gemeistert"
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) begrüßt, dass nach mehr als zwei Jahren des Behördenaufbaus nun der Start vollzogen worden ist: „Wir freuen uns, dass nach intensiven Vorbereitungen die neue Autobahn GmbH des Bundes endlich offiziell an den Start geht. Damit ist eine wichtige Etappe im Übergang der Auftragsvergabe des Bundesfernstraßenbaus gemeistert“, erklärt ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.
„Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist eine funktionierende Infrastruktur und ein belastbares Verkehrsnetz von zentraler Bedeutung. Daher ist es gut, dass Planung, Vergabe und Verwaltung von Straßenbauarbeiten auf den Bundesfernstraßen nun in einer Hand liegen. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, die Mittel aus dem Investitionshochlauf des Bundes auch tatsächlich auf die Straße zu bringen“, so Pakleppa weiter.
Jedoch mahnt der Hauptgeschäftsführer des größten Branchenverbandes der Bauwirtschaft gleichzeitig auch an, einen reibungslosen Geschäftsbetrieb sicherzustellen: „Die Einrichtung der Autobahn GmbH ist eine der ambitioniertesten Verwaltungsreformen in der Geschichte der Bundesrepublik. Bereits in den zurückliegenden Monaten hat die neue Gesellschaft einen enormen Kraftakt vollbracht. Die operativen Prozesse müssen so schnell wie möglich regulär laufen, damit deutschlandweit geplant, vergeben und gebaut werden kann.“
Bild: Die Autobahnen in Deutschland sind ein garant für Mobilität und gleichzeitig die Lebensader für die Wirtschaft. (Foto: Pixabay)
von Jasch Zacharias
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