von Jasch Zacharias

Bauindustrie will öffentliche Aufträge für nachhaltige Firmen

Verband rät zu CO₂-Schattenpreis als Vergabekriterium – Kleinere Betriebe befürchten Benachteiligung

Geht es nach der Bauindustrie, soll künftig nicht mehr der günstigste Anbieter bei einer Ausschreibung den Zuschlag für einen öffentlichen Auftrag erhalten, sondern der nachhaltigste. Dabei besteht jedoch die große Gefahr, dass kleine und mittelständische Unternehmen benachteiligt werden.

„Der wirtschaftlichste Bieter darf nicht länger der billigste sein. Er muss ein nachhaltiger Bieter sein.“ Mit diesen Worten hat Tim Lorenz, Vizepräsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB) und CEO Eurovia Deutschland, beim zweiten Nachhaltigkeitskongress ein Impulspapier seines Verbands zum Thema „klimaverträgliches Bauen“ vorgestellt. In der bei der KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft in Auftrag gegebenen Studie wird beschrieben, wie ein Schattenpreis für CO₂-Emissionen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge dazu führt, dass Deutschland besser seine Klimaschutzziele erreichen kann. Ziel des Papiers sei es, mehr klimafreundliche Kriterien in der Vergabe zu berücksichtigen und die öffentliche Hand in ihrer Vorreiterrolle zu unterstützen, ihren Verpflichtungen zur Reduktion von Schadstoffausstoß nachzukommen, die seit 2019 im Klimaschutzgesetz verankert sind. Gleichzeitig möchte die Bauindustrie ihren Unternehmen den Weg ebnen, mehr klimaverträgliche Baustoffe und Bauverfahren anzubieten und damit „einen fairen Wettbewerb für klimafreundliche Bauleistungen voranzubringen“, kündigte der Bauverband an.

BVMB kritisiert hohen bürokratischen Aufwand
Ob der Wettbewerb um öffentliche Aufträge durch die Einführung eines CO₂-Schattenpreises jedoch tatsächlich „fairer“ wird, bezweifelt die Bundesvereinigung mittelständischer Bauunternehmen (BVMB).:....

Vorbildliches Brückenbauprojekt: Einhub der Viktoriabrücke  in Bonn. (Foto: Echterhoff)

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von Jasch Zacharias

Erschienen in Ausgabe: Seite 01 | November 2023

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