von Jasch Zacharias
Bauwirtschaft im Südwesten will "Klimaschutzland " mitgestalten
Baden-Württemberg: Landesverband bietet Schwarz-Grün Unterstützung für Bau-Strategien an
Die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg will an der Strategie einer neuen Landesregierung maßgeblich mitwirken, die das drittgrößte Bundesland im Südwesten zu einem "Klimaschutzland" machen soll. Bislang geht es zwar "nur" Aussagen zum Thema, die im Rahmen der Sondierungsergebnisse von Bündnis 90/Die Grünen und der CDU Baden-Württemberg festgelegt wurden. Dennoch hatte der Landesverband bereits kurz nach den Wahlen gefordert, dass möglichst schnell konstruktiv Nägel mit Köpfen zum Wohle von Wirtschaft und Arbeitsplätzen gemacht werden müsse. Eine große herausfordernde Aufgabe: Ökonomie und Ökologie unter einen Hut bringen ist auch im Musterländle Baden-Württemberg in vielen Bereichen nicht immer einfach.
„Gemeinsam mit der neuen Landesregierung sind wir bereit, innovative Wege gehen, um unser Land auch beim umweltgerechten Bauen voranzubringen. Klimaschutz, Digitalisierung und Ökologisierung sind für uns wichtige Eckpfeiler des aktuellen Sondierungspapiers“, erklärt der Präsident der Bauwirtschaft Baden-Württemberg Markus Böll und begrüßt dabei insbesondere die Einrichtung eines sogenannten ‚Strategiedialogs für bezahlbares Wohnen und innovative Bauwirtschaft‘. „Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist eines der drängendsten Probleme für die Menschen im Land und sollte deshalb ganz oben auf der Agenda stehen. Gern stehen wir als Bauwirtschaft bereit, in diesem neuen Gremium aktiv mitzuarbeiten und auch aktuelle Erfahrungen im Hinblick auf innovative und klimafreundliche Bauverfahren mit einzubringen.“
Bauwirtschaft-Präsident Böll fordert Stärkung des Sozialen Wohnungsbaus
Markus Böll fordert zudem, dass der soziale Wohnungsbau wieder gestärkt werden müsse. So sei die Zahl an Sozialmietwohnungen in Baden-Württemberg von 137.000 im Jahr 2002 auf aktuell nur noch 55.000 Wohnungen gesunken. Bis 2030 drohe ein weiterer Rückgang auf 39.000 Wohnungen. Laut Berechnungen des Pestel-Instituts liegt der tatsächliche Bedarf im Südwesten aber bei rund 500.000 Sozialwohnungen. „Hier muss die Politik dringend gegensteuern. Neben den geplanten Förderprogrammen für klimaneutrale Wohngebiete sind deshalb weitere Unterstützungsprogramme für den sozialen Wohnungsbau wichtig. Selbstverständlich steckt auch in der klimafreundlichen Kreislaufwirtschaft, die forciert werden soll, außerordentlich viel Potential. Hier stimmen wir mit der Politik überein und würden im gemeinsamen Strategiedialog entsprechende Lösungsvorschläge einbringen“, so Verbandspräsident Markus Böll.
Bild: Mercedes-Stern vom Stuttgarter Hauptbahnhof wird vorübergehend in ein Museum gebracht (Foto: Daimler AG)
von Jasch Zacharias
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