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Bilfinger verkauft Traditionssparte
Implenia übernimmt Infrastrukturgeschäft
DBU/Berlin – Der Mannheimer Konzern Bilfinger verkauft seine Infrastruktur-Sparte an die Implenia AG, den größten Baukonzern der Schweiz. Das teilten beide Unternehmen mit. Bilfinger nannte die verkaufte Geschäftssparte einen „wesentlichen Teil“ des eigenen Ingenieurbaugeschäfts. „Der Abschied vom langjährigen Traditionsgeschäft ist uns nicht leicht gefallen“, sagte Bilfinger-Vorstandschef Herbert Bodner. Er zeigte sich erfreut, mit Implenia eines der renommiertesten Bauunternehmen Europas als Käufer gefunden zu haben. Der neue Konzernverbund biete der ehemaligen Bilfinger-Einheit „sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten“, so Bodner.
Mit dem Verkauf setzt Bilfinger seinen Konzernumbau konsequent fort. Das Unternehmen will sich auf Engineering- und Serviceleistungen für Industrieanlagen, Kraftwerke und Immobilien konzentrieren und hatte deshalb sein Ingenieurbaugeschäft bereits im Mai 2014 zum Verkauf gestellt. Auch das noch verbleibende polnische Baugeschäfts will Bilfinger veräußern.
Die verkaufte Infrastruktur-Sparte kommt auf eine jährliche Produktionsleistung von rund 650 Mio. Euro und beschäftigt etwa 1.850 Mitarbeiter. Sie biete im deutschsprachigen Europa und in Skandinavien umfassende Dienstleistungen im Bereich Infrastruktur-, Spezialtief-, Ingenieur- und Tunnelbau, teilte die Anwaltssozietät CMS Hasche Sigle mit, die Implenia bei der Übernahme berät. Bereits in der Vergangenheit hätten Implenia und die Infrastruktur-Sparte von Bilfinger Großprojekte wie den Bau des Gotthard Basis-tunnels gemeinsam abgewickelt, so CMS Hasche Sigle weiter.
Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung deutscher und ausländischer Kartellbehörden. Bilfinger erwartet, dass der Abschluss der Transaktion noch im ersten Quartal 2015 erfolgen kann.