Bausoftware - von Redaktion
BIM im Tiefbau: Eine Mengenermittlung für alle Bauphasen
Eine Gemeinschaftsentwicklung von BRZ und isl-kocher.com / Im Mai und Juni 2015 finden BRZ-Impulstage zum Thema BIM-Tiefbau statt
Nürnberg (Bayern) – Building Information Modeling speziell für den Tiefbau: „BRZ.BIM-Tiefbau“ ermöglicht modellbasierend eine Prozessoptimierung über alle Phasen im Tiefbauprojekt. Von der Mengenermittlung in der Kalkulation und Angebotserstellung über die Arbeitsvorbereitung bis hin zu Projektcontrolling und Abrechnung lassen sich Mengen, Zeiten und Kosten in einem einzigen 5D-Datenmodell durchgängig abbilden und steuern.
Eine Besonderheit: Das System ist für den Einsatz im Tiefbau vorgedacht und ermöglicht die einfache und schnelle regelbasierte Erstellung von 3D-Volumenkörpern beispielsweise für Kalkulation oder Abrechnung.
Schlanke Prozesse
und Liquiditätssicherung
Die BIM-Lösung für den Straßen– und Tiefbaubau ist eine Gemeinschaftsentwicklung von BRZ und isl-kocher.com, dem Spezialanbieter für Aufgabenstellungen von Straßen- und Tiefbauunternehmen mit Sitz in Siegen.
„Modellbasiertes Arbeiten im Tiefbau gewinnt immer mehr an Bedeutung“, so Frank Kocher, Gründer und treibende Kraft von isl-kocher.com. Beispielhaft führt Kocher an: „Die derzeitige Praxis der mehrfachen Mengenermittlung in unterschiedlichen Detaillierungsgraden stellt einen großen Kostenfaktor dar, der die ohnehin knappen Margen der Straßen- und Tiefbaubetriebe stark belastet.“
Zudem berge jede neue Erfassung Fehlerpotenzial, vor allem dann, wenn unterschiedliche Beteiligte mit unterschiedlichen Methoden zu Werke gehen. Langwierige Mess- und Prüfvorgänge verzögern auch alle anschließenden Prozessschritte. „Im ungünstigsten Fall führt das sogar zu gravierenden Liquiditätsengpässen aufgrund einer verspätet erstellten Schlussabrechnung“, ergänzt Johannes Lunz, Geschäftsführer der BRZ Deutschland GmbH. Die gemeinsame 5D- BIM-Lösung für den Straßen- und Tiefbau biete „Baubetrieben jeder Größenordnung entscheidende Vorteile durch die einfache Erstellung und die durchgängige Arbeit im digitalen Modell.“
Exakte Mengen bereits
in der Angebotsphase
Die Modellerstellung erfolgt wahlweise auf Basis der gelieferten Daten des Messgeräts oder unkompliziert selbst erstellt aus 2D-Plänen.
Bereits in der Kalkulationsphase erfolgt der Zugriff auf exakte Mengen. Bei Ausschreibungen lassen sich hier wertvolle Vorteile sichern, da Angebote wesentlich exakter kalkuliert und schneller erstellt werden. Für die Arbeitsvorbereitung werden die Mengen im Modell nach einzelnen Arbeitsabschnitten geplant.
Diese Informationen werden als exakte Bestellmengen für die Beschaffung oder die Erstellung eines Bauzeitenplans genutzt. Zudem ist der Export von Daten für die satellitengestützte Maschinensteuerung über GPS möglich. Im Projektcontrolling kommt die fünfte Dimension des Modells zum Tragen. Zu jeder Zeit lassen sich die im Modell ermittelten Sollmengen, -kosten und -zeiten mit den Ist-Werten abgleichen.
Komplexe Abrechnungen leicht gemacht
Auf Basis der vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten Daten und 2D-Pläne werden je nach Bedarf 3D-Modelle des Bauwerks, digitale Geländemodelle, Querprofile und Absteckdaten für beliebige Vermessungsgeräte und 3D-Maschinensteuerungen erzeugt. So wird beispielsweise auch die Berechnung von Erdmassen im Auf- und Abtrag entscheidend erleichtert. Die vollständige Konformität zu den Regelungen für die Elektronische Bauabrechnung (REB) vereinfacht und beschleunigt die Prüfung und ermöglicht die schnellere Rechnungsabwicklung und hat damit positive Auswirkungen auf die Liquidität im Bauunternehmen.
Die Flächenberechnungen erfolgt dabei über die grafische Mengenermittlung. „Selbst Komplexe Abrechnungen werden dadurch einfach wie Malen nach Zahlen“, so Frank Kocher.
Baufortschritt im Kanal- und Rohrleitungsbau erst simulieren, dann live steuern
Ausgangspunkt ist auch im Kanal- und Rohrleitungsbau das 3D-Modell, das gegebenenfalls innerhalb kürzester Zeit und „intuitiv nahezu ohne Expertenwissen direkt aus PDF-Dateien erstellt wird“, erläutert Frank Kocher.
Die erzeugten 3D-Modelle entsprechen den 45 Anforderungen von EN 1610, DIN 4124 und VOB. So gelingt eine extrem schnelle Mengenprüfung bereits in der Kalkulationsphase. Zudem lassen sich beispielsweise die Simulation des Baufortschritts, die Verwaltung von Fertigstellungsgraden, die 3D-Baggersteuerung oder die schnellen Abrechnung und Prüfung über ein einziges Datenmodell abbilden.
Ein Alleinstellungsmerkmal ist, so Frank Kocher, „dass das Modell zur Kalkulation, zur Ermittlung von Bestellmengen und für die GPS-Maschinensteuerung die realen Baukörper berücksichtigt, zur Prüfung und Abrechnung jedoch virtuelle Abrechnungskörper, zum Beispiel nach laufenden Metern ausgibt.“ Für eine weitere vereinfachte Kommunikation ohne Missverständnisse werden unterschiedliche Abrechnungsvorschriften der Auftraggeber im Programm hinterlegt und bei zukünftigen Aufträgen ganz einfach wiederverwendet.
Starke Partner in Sachen BIM
Seit rund 25 Jahren beschäftigt sich Frank Kocher mit der Optimierung der Abläufe im Bauprozess. In der engen Kooperation mit BRZ sehen beide Partner einen weiteren wichtigen Schritt, um die Baubetriebe im Straßen- und Tiefbau entscheidend zu unterstützen, effizienter und damit profitabler zu arbeiten. Für BRZ bedeutet die strategische Partnerschaft mit isl-kocher.com eine wertvolle Komplettierung des Portfolios im Kompetenzfeld BIM.
Veranstaltungshinweis
Im Mai und Juni 2015 finden BRZ-Impulstage zum Thema BIM-Tiefbau statt. Im Rahmen der Infoveranstaltungen erhalten interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem halben Tag einen kompakten Überblick, wie sie mit der Methode BIM speziell im Tiefbau transparenter und effizienter planen und bauen.
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: 2015/5 | Seite 35