Schalung - von Redaktion
Brückenbau in Ellipsendesign und Sichtbetonqualität
Lusail Fußgängerbrücken, Katar
Amstetten – Katar hat 2005 ein neues Stadtentwicklungsprojekt initiiert. Nördlich von Doha entsteht an der Küste eine moderne Stadt mit Wasserwegen und künstlich angelegten Inseln. Bei den Verbindungen zwischen den Inseln ist schalungs-technische Expertise gefragt: Doka liefert für eine 90 und eine 100 Meter lange Fußgängerbrücke das vormontierte Schalungsmaterial. Dadurch spart der Bauherr Zeit und Geld.
Lusail, die neue Lagunenstadt in Katar, wird aus großen Landblöcken und Wasserflächen, inneren verbindenden Kanälen und vorgelagerten Inseln bestehen. Zwei Fußgängerbrücken müssen errichtet werden um drei Inseln zu verbinden, die einen Hafen für 350 Boote umschließen. Bei der Schalung dieser zwei Fußgängerbrücken vertraut der Bauherr FCC Construction-Petroserv JV auf das jahrzehntelange Know-how der Doka-Ingenieure.
Ellipsendesign in Sichtbeton
Das Design gleicht mehreren aneinander gereihten Ellipsen, die Oberflächenstruktur erfordert Sichtbetonqualität. Die Betondecke der 90 beziehungsweise 100 Meter langen Brücken ist an von schlanken Pylonen ausgehenden Stahlseilen aufgehängt. Beide Brücken werden gleichzeitig errichtet, was zweimal das gleiche Schalungsmaterial erfordert.
Das Doka-Schalungssystem für den Brückenbau besteht aus dem Traggerüst Staxo 40 und der Trägerschalung Top 50, das gemäß den Kundenanforderungen alle architektonischen Ansprüche erfüllt. Dazu zählt auch die Oberflächenstruktur der Brückendecke in Sichtbetonqualität, die dank der Dokaplex-Schalungsplatte erzielt wird. Durch die exakten Elementstöße ergibt sich ein perfektes Fugenbild, das Nacharbeiten überflüssig macht.
Aufgrund des verlaufenden Niveaus der Brücke muss das Unterstellungsgerüst bei jedem Betonierabschnitt entsprechend adaptiert werden. Mit dem flexiblen Traggerüst Staxo 40 lässt sich der Gerüstturm der Bauvorgabe exakt anpassen. Die Kopf- und Fußspindeln mit 75 cm Auszugsbereich ermöglichen eine einfache Anpassung der Höhe.
Ready-to-use
Um die Baukosten so wirtschaftlich wie möglich zu halten wurde die Schalung für die Brückendecke bereits vorab zusammengesetzt. Die Vorfertigung im Doka-Fertigservice spart Zeit und Platz auf der Baustelle. Die fertigen Systeme wurden mit einem Sondertransport just-in-time geliefert und waren sofort einsatzbereit.
„Mit der Vormontage der Schalungssysteme sind wir sehr zufrieden. Damit sparen wir Zeit und sichern die Qualität. Das Montieren der Schalungsplatten auf dem Traggerüst war dadurch einfach und schnell“, so Victor Gomez Lopez, Construction Manager bei FCC Construcción.
Da Doka-Ingenieure bereits in der Planungsphase mit eingebunden waren, konnten sie wertvolle Tipps geben bei allen Fragen rund um schalungstechnische Möglichkeiten in Bezug auf die architektonischen Anforderungen. Auch hier war rasche Anpassungsfähig-keit gefragt – das Design der Brücke und damit der Anspruch an das Traggerüst und die Schalung änderten sich während der Planung mehrmals.
Die theoretischen sowie praktischen Training-Sessions vor Baubeginn haben der Baumannschaft geholfen, die Prozesse reibungslos abwickeln zu können und einen effizienten Baufortschritt sicherzustellen. „Die Nähe zur Doka-Niederlassung Katar ermöglichte uns bei Fragen ein rasches Feedback. Der technische Support war dank des Richtmeisters vor Ort zu jeder Zeit gegeben“, so Lopez weiter.
Eine moderne Planstadt entsteht
Lusail ist ein Urbanisierungsprojekt entlang der Ostküste von Katar nördlich der Hauptstadt Doha. Die Planstadt wird auf einer rund 38 Quadratkilometer großen Fläche, beginnend am West Bay Complex Canal im Nordosten Dohas, errichtet. Die Fläche erstreckt sich 7,5 Kilometer nördlich an der Küste und verläuft bis 5 Kilometer landeinwärts. Dieses Areal schafft nach Fertigstellung Platz für 200.000 Bewohner, 170.000 Arbeitsplätze und Unterkunft für 80.000 Besucher und Touristen. Seit 2007 werden dazu bereits umfangreiche Landbewegungen vorgenommen.
Die erste Schalungslieferung erfolgte im August 2013. Die Ortbetonarbeiten für beide Fußgängerbrücken konnten plangemäß Anfang 2015 abgeschlossen werden.
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: September 2015 | Seite 28