Einfamilienhaus binnen 54 Stunden „gedruckt“

DBU/Berlin - Die Digitalisierung macht es möglich: Im französischen Nantes ist ein Einfamilienhaus in nur 54 Stunden „gedruckt“ worden – in 3-D. Nach Informationen der Internetseite „forum-handwerk-digtal“ ist der Prototyp des Gebäudes in Zusammenarbeit zwischen der Stadt, einer Wohnungsbaugenossenschaft und der Universität Nantes entstanden.

Bereits vier Monate nach Fertigstellung des digitalen Rohbaus konnte eine vierköpfige Familie in das Haus einziehen. Die Haustechnik ist sogar via App steuerbar Und dabei kostete das 100 Quadratmeter-Gebäude relativ günstige 176.000 Euro. Das sind nur 80 Prozent eines gleichwertigen konven­tionell gebauten Hauses, so „Forum-handwerk-digital“. Zudem haben individuelle Gestaltungswünsche der Bauherren keine Mehrkosten verursacht.

Nach erfolgreicher Fertigstellung des Prototyps will das französische Projektteam ein weiteres Haus bereits binnen 30 Stunden aus dem 3-D-Drucker zaubern. Nach Auffassung von Francky Trichet aus der Stadtverwaltung Nantes sei das Projekt ein Startschuss für ein neues Zeitalter in der privaten Bauwirtschaft. Die Stadtverwaltung versuche indessen mit dem Projekt herauszufinden, ob sich die digitale Bauweise in größerem Maßstab auch im Sozialen Wohnungsbau sowie für andere öffentliche Einrichtungen realisieren lasse.

Das neue Einfamilienhaus ist in einem Brennpunktgebiet von Nantes gebaut worden und wurde mit kommunalen Zuschüssen finanziert. Die französischen Architekten und Wissenschaftler hatten das Gebäude zuvor in einem 3-D-Drucker programmiert und danach den Entwurf der Baufirma übergeben. Die konnte sofort loslegen. Der Aufbau erfolgte step-by-step von unten nach oben. Jede Wand besteht aus zwei getrennten Schichten Polyurethanschaum als Isolator. Der Hohlraum dazwischen wurde mit Zement verfüllt. Das Ergebnis ist eine voll tragfähige Wand. Danach wurden noch Dach, Fenster und Türen eingebaut. Fertig war das Haus.

23.11.2018 von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Seite 3| November 2018