von Redaktion

Erstes Carbonbetonhaus der Welt steht in Dresden

Vorzeigeprojekt für ökologisches bauen kostete etwa zweieinhalb Millionen Euro - CO2-Bilanz bei Betonherstellung sinkt um 70 Prozent

Der Cube, das weltweit erste Carbonbetonhaus, ist nach zweieinhalbjähriger Bauzeit (Der Bauunternehmer berichtete) der Öffentlichkeit übergeben worden. Das Gebäude besteht aus Glas, Holz und eben dem Carbonbeton, einem Leichtbau-Material das mit Kohlenstofffasern statt mit Stahl verstärkt ist.

226 Unternehmen, Institutionen und Verbände unterstützten die TU Dresden

Entwickelt worden ist der Baustoff an der TU Dresden, vorproduziert wurde er im Betonwerk Oschatz (Sachsen).„Da steht die Zukunft des Bauens“, sagte TU-Rektorin Prof. Ursula M. Staudinger bei der Übergabe des Vorzeigeprojekts für ökologisches Bauen, die die feierlich gemeinsam mit dem Bauherren und Leiter des Institutes für Massivbau Prof. Manfred Curbach sowie Vertretern der sächsischen Landesregierung vollzog. Etwa 226 Unternehmen, Institutionen und Verbände haben seit 2014 an der Einführung des Carbonbetons mitgearbeitet.

Die neue Technologie halbiert den Betonverbrauch und die Bauzeit für viele Vorhaben, senkt die Kohlendioxid-Bilanz bei der Betonherstellung um 70 Prozent, während die effektive Nutzfläche in den damit errichteten Häusern um zwölf Prozent zulegen kann.

Dresden plant bereits zwei Schulturnhallen aus Carbonbeton

„Das Carbonbetongebäude Cube ist ein großer Schritt in Richtung eines zukunftsfesten Bausektors. Mit Carbonbeton lässt sich der Energieverbrauch der Bauwirtschaft schon heute drastisch reduzieren. In großem Maßstab eingesetzt, kann er das Bauen energieeffizienter, materialschonender und kreislauffähiger machen. Zugleich kann man mit dem neuen Baustoff technisch und ästhetisch sehr anspruchsvoll bauen. Das ist eine große Chance für das klimagerechte Bauen. Ich bin mir sicher, die in Sachsen entwickelte und etablierte Carbonbetonbauweise wird nicht nur dem Hochbau, sondern auch dem Straßen- und Brückenbau einen großen Schub verleihen“, sagte Thomas Schmidt, sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung  bei der Einweihung. Für Dresden Bildungsbürgermeister Jan Donhauser ist es kein Zufall, dass das weltweit erste Haus aus Carbonbeton in Dresden steht: „Mit dem Cube schreibt die Landeshauptstadt Dresden weiter an der Architekturgeschichte mit. Lösungen wie diese werden dringend gebraucht, um Ressourcen zu schonen. Deshalb planen wir ebenfalls zwei Schulsporthallen mit Carbonbeton entstehen zu lassen. Dresden kann mit seiner Kernkompetenz punkten, dem engen Zusammenwirken von Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft.“

 

Bild: Der Cube in der Dresdner Einsteinstraße (Foto:  TU Dresden/ Stefan Gröschel)

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: online

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