Pflasterbau - von Redaktion

Etikett als Vorbild

Weingut orientiert sich bei Neubau an eigenem Flaschendesign

Lampertheim – Gut 18.000 Weinbaubetriebe zählte das Deutsche Weininstitut (DWI) im Jahre 2014. Vor zehn Jahren waren es noch knapp 30.000. Wie überall in der Landwirtschaft, so ist auch im deutschen Weinbau ein deutlicher Konzentrationsprozess zu spüren, denn die Gesamtrebfläche blieb in diesem Zeitraum nahezu unverändert und liegt weiterhin bei rund 100.000 Hektor. Ursache hierfür ist der zunehmende Wettbewerbsdruck, der viele Winzer aus betriebswirtschaftlichen Gründen zwingt, zu wachsen – vor allem, wenn Investitionen etwa in moderne Vinotheken oder Kellertechnik getätigt werden. Weil ein Wachstum der oft im Ortskern ansässigen Betriebe am vorhandenen Standort nicht immer möglich ist, sind viele Winzer gezwungen auf der „grünen Wiese“ einen neuen Betrieb zu errichten. Ein gelungenes Beispiel für eine derartige „Aussiedlung“ zeigt das Beispiel des Weingutes Schmitt im pfälzischen Obrigheim.

Bereits 1945 gründeten die Familien Schmitt und Weber ihr Weingut mit bescheidenen 0,18 Hektar Weinbaufläche mitten im Ortsteil Colgenstein-Heidesheim im Nordosten des rheinland-pfälzischen Landkreises Bad Dürkheim.

Dieter Weber, Inhaber des Weinguts schildert die Gründe für die Aussiedlung: „Seit einiger Zeit haben wir uns auf die Direktvermarktung und eine reine Flaschenweinvermarktung spezialisiert mit der Folge, dass unser Betrieb jährlich ein Wachstum zwischen 5 und 10 Prozent verzeichnet. Mittlerweile bewirtschaften wir etwa 19 Hektar Weinberge. Um langfristig wirtschaftlich arbeiten zu können, haben wir uns Anfang 2014 dazu entschieden, unseren Betrieb aus der Ortsmitte an den Rand in die Weinberge zu verlagern. Hier entstand in den letzten zwei Jahren ein komplett neues Weingut mit 300 Quadratmeter Keller, 600 Quadratmeter Lager und einer 220 Quadratmeter großen Vinothek. Damit haben wir die Voraussetzungen geschaffen, unser Geschäftsmodell der Direktvermarktung und des Erlebniseinkaufs umzusetzen. Am alten Standort wäre das aus Platzgründen nicht möglich gewesen“, so Weber.

Spezielles Farbkonzept für Vinothek
Beim Neubau des Weingutes – insbesondere des würfelförmigen Vinothekanbaus – legte die Winzerfamilie großen Wert auf eine ganz bewusste Architektur. Dieter Weber: „Neben den rein technischen Anforderungen an einen hochtechnisierten Weinbaubetrieb mit Investitionen in neue Kellertechnik und eine moderne Abfüllanlage, war uns von vorne herein klar, dass unser Konzept der Direktvermarktung nur dann aufgehen wird, wenn wir am neuen Standort auch ein passendes Ambiente hierfür schaffen. Gemeinsam mit unserer Architektin Susanne Lippold aus Monsheim, haben wir daher für unsere Vinothek ein ganz spezielles Farbkonzept entwickelt. Hierbei haben wir zunächst einmal geschaut, mit welchen Farben uns unsere Kunden bereits heute verbinden. Wir waren der Meinung, dass sich ein Weingut sehr stark über das Design seiner Flaschenetiketten definiert. Deshalb bilden die Farben anthrazit und beige von unserem Etikett auch die Vorlage für die Gestaltung der Vinothek. In dieser finden sich zum Beispiel helle ausgeblichene Holzfliesen, Tische und Tresen in rustikaler Eiche, Schaukästen aus anthrazitfarbigen Platten sowie eine beige Akustikdecke.“
Aber auch im Außenbereich wurde das Farbkonzept konsequent umgesetzt. Neben der großen Produktionshalle aus grauen Betonfertigteilen erstrahlt der Vinothekanbau in hellem beige. „Auf diese Weise passt sich der Neubau sehr dezent in das Landschaftsbild ein“, findet Dieter Weber.

Pflasterbelag passt zum Farbkonzept
Einen guten Beitrag zu dem harmonischen Gesamteindruck des neuen Weingutes liefert auch die neu befestigte Zufahrt. Dieter Weber: „Der Neubau liegt zirka 40 Meter von der Straße entfernt, so dass es eine Fläche von etwa 300 Quadratmeter in passender Weise zu befestigen galt. Hierfür suchten wir nach einem Pflasterbelag, der einerseits in unser Farbkonzept passt, andererseits aber auch den Belastungen standhält, die auf die Fläche einwirken. Diese wird nicht nur von Lieferfahrzeugen und unseren Traktoren, sondern auch von den zahlreichen Besuchern unserer Vinothek befahren. Immerhin bieten wir bei Weinproben und Veranstaltungen bis zu 50 Gästen Platz, da kann es auf der Zufahrt schon einmal eng werden. Wenn dann die Fahrzeuge noch rangieren, wirken besonders hohe Scher- und Schubkräfte auf die Fläche ein.“

Fündig wurde der Bauherr beim Pflastersystem CombiStabil von Beton Pfenning aus Lampertheim. Esvereint die funktionalen und die gestalterischen Anforderungen des Bauherren an die Pflasterfläche in idealer Weise.
Dank seiner D-Punkt-Fugentechnik kommt es bei diesem System im Falle einer nicht fachgerechten Knirschverlegung der Steine wenn überhaupt nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten.

Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt deshalb der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren sehr gering. Die oft übliche Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge beziehungsweise der Fugenraum werden eingehalten. Eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen ist somit gegeben.
Deshalb ist das System in der Lage, Schub- und Horizontalkräfte abzupuffern und gleichmäßig in die Tragschichten weiterzuleiten. Dieter Weber: „Mit diesem System sind wir zuversichtlich, dass die Fläche auch dauerhaft ohne Schaden bleibt.“

CombiStabil vereint funktionale und gestalterische Aspekte
Ebenso wichtig war dem Winzer aber die optische Wirkung des Pflasters. „Wir haben uns für den Farbton Muschelkalk entschieden. Hierbei werden anthrazit- und braun-nuancierte Steine in verschiedenen Tönen gemischt verlegt, so dass eine sehr natürliche Farbwirkung entsteht. Das Pflaster passt so optimal in unser Farbkonzept und bildet auch einen sehr guten Kontrast zu den Fassaden der neuen Gebäude. Auf diese Weise ist es uns gelungen unsere Aussiedlung in einem stimmigen Konzept – vom Etikett bis zur Hofeinfahrt – aufgehen zu lassen“, führt Weber aus.

Und auch die Besucher der neuen Vinothek können sich freuen, denn wie das Deutsche Weininstitut mitteilt, soll der Jahrgang 2015 ausgesprochen fruchtbetonte, harmonische Weißweine und intensive, gehaltvolle Rotweine hervorbringen.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Juli 2016 | Seite 37

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