Forschung - von Redaktion

Flachlautsprecher aus Beton

Individuelles Design mit bester Klangqualität

Ilmenau (Thüringen) – Das Weimarer Unternehmen Concrete Audio hat im Mai auf der Fachmesse High End in München erstmals das Ergebnis einer Forschungskooperation mit dem Ilmenauer Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT präsentiert.
Lautsprecher aus Beton – geht das? Sehen die gut aus und vor allem, haben die auch einen überzeugenden Klang? Diese Fragen konnte der Unternehmer Frank Nebel schon etliche Male mit einem Ja beantworten. Seine Idee, Lautsprecher aus Beton zu bauen, entstand beim Fachsimpeln über den ultimativen Klang von Lautsprechern. „Beton hat sehr gute Materialeigenschaften und eine tolle Optik“, sagt der Gründer der Lautsprechermanufaktur Concrete Audio. Das erste Ergebnis des Weimarer Unternehmens war das Modell N1, ein High End Standlautsprecher aus einem Guss, dessen technische Daten auf einer umfangreichen akustischen Vermessung am Fraunhofer IDMT basieren und der erstmals 2013 der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
Im Rahmen dieser ersten Zusammenarbeit mit den Ilmenauer Akustikexperten des Fraunhofer IDMT wurde die Idee geboren, einen Flachlautsprecher aus Beton zu fertigen. Dr. Daniel Beer, Leiter der Arbeitsgruppe Electroacoustics am Fraunhofer IDMT, erklärt die Motivation für die Zusammenarbeit: „Concrete Audio hat sich intensiv mit den Materialeigenschaften und der Verarbeitung von Beton auseinandergesetzt und hier bereits eine umfassende fachliche Kompetenz vorzuweisen. Wir am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT beschäftigen uns seit Jahren mit der Entwicklung von Flachlautsprechern, die trotz einer geringen Bautiefe und eines geschlossenen Gehäuses durch perfekten Klang überzeugen. Durch die Kooperation haben wir jetzt die Möglichkeit, noch variabler und kreativer in der Formgebung von Lautsprechern zu werden. Die von Concrete Audio verwendete Betonmischung hat sich unter akustischen Gesichtspunkten als besonders vorteilhaft für unsere Flachlautsprecher-Gehäuse erwiesen“.
Den ersten, gemeinsam entwickelten, Flachlautsprecher-Prototypen stellt Concrete Audio nun dem Publikum auf der HIGH END, Europas führender Messe für hochwertige Unterhaltungselektronik, vor. Dieser hat ein Gewicht von 11 Kilogramm und eine Bautiefe von gerade einmal 3,2 Zentimetern. Der verwendete Spezialbeton bietet hervorragende akustische Eigenschaften durch eine starke innere Dämpfung bei einem gleichzeitig hohen Eigengewicht. Gehäuseschwingungen werden somit bestmöglich unterdrückt. Aufgrund der geringen Bautiefe des Flachlautsprechers wirkt der Beton trotz seiner Robustheit sehr filigran.
Frank Nebel von Concrete Audio ist gespannt auf das Feedback der Messe-Besucher: „Unser Material-Design-Konzept in Kombination mit dem Know-How der Fraunhofer-Akustiker eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Gestaltung hochwertiger und exklusiver Lautsprecherprodukte. Diese beeindrucken durch eine edle und individuelle Optik und einen Klang, der höchsten Ansprüchen genügt.“

von Redaktion

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