Branche - von Redaktion
Frauen unverzichtbar – „Vielfältige Teams sind besser und stärker“
Bau- und Immobilienbranche soll für weibliche Fachkräfte attraktiver werden
Stuttgart – Die Bau- und Immobilienbranche soll für weibliche Fachkräfte attraktiver werden. Um Frauen berufliche Perspektiven aufzuzeigen und sie beim Netzwerken zu unterstützen, lud Wolff & Müller jüngst zu einem Diskussionsforum nach Stuttgart.
Frauen sind in der Bau- und Immobilienwirtschaft unterrepräsentiert. Nur rund zehn Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe sind weiblich. Besser sieht es in der Immobilienwirtschaft aus: Dort beträgt der Frauenanteil bei Neuanstellungen rund 40 Prozent – innerhalb der ersten beiden Führungsebenen sind es im Durchschnitt allerdings nur 15,3 Prozent.
„Der Frauenanteil ist vor allem aus Sicht der Bauunternehmen stark ausbaufähig. Zwar sind über 25 Prozent der Studienanfänger im Bauingenieurwesen weiblich, doch die meisten zieht es später eher in Planungsbüros als in Bauunternehmen. Diese Lücke wollen wir schließen, indem wir Frauen eine Vernetzungs- und Austauschplattform bieten und mit modernen Arbeitsmodellen unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigern“, sagt Julia-Carolin Schmid, Geschäftsführerin der Wolff & Müller-Personalentwicklung GmbH (WMPE).
Am 11. April lud Wolff & Müller Damen aus der Bau- und Immobilienwirtschaft zu einem Diskussionsforum in die Zentrale des Bauunternehmens nach Stuttgart-Zuffenhausen.
Die von der WMPE organisierte Veranstaltung richtete sich an Mitarbeiterinnen von Wolff & Müller, Studentinnen und andere interessierte Frauen aus der Bau- und Immobilienwirtschaft.
„Als qualitätsorientiertes Bauunternehmen können wir es uns nicht leisten, auf engagierte Absolventinnen und qualifiziertes Fachpersonal zu verzichten. Der Fachkräftemangel ist zwar ein wichtiger Faktor, aber nicht der einzige: Wir haben in der mehr als 80-jährigen Geschichte unseres Unternehmens immer wieder die Erfahrung gemacht, dass vielfältige Teams einfach besser und stärker sind“, sagt Dr. Albert Dürr, geschäftsführender Gesellschafter der Wolff & Müller-Gruppe.
Moderierte Podiumsdiskussion
Über 70 Personen nahmen an der Veranstaltung teil. Die Stuttgarter Moderatorin und Kommunikationstrainerin Denise Maurer führte durch die Podiumsdiskussion, bei der Referentinnen über branchenspezifische Herausforderungen auf ihrem Berufsweg berichteten. Impulse gaben:
• Barbara Benz (Geschäftsführende Gesellschafterin der Firma „architare barbara benz einrichten“ und Gesellschafterin der Firma Walter Knoll),
• Alessandra Claß (Geschäftsführerin der Firma Fischer Stahlbau),
• Carin Jahnel (Mitglied des Bundesvorstandes des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V. und Projektleiterin für Tragwerksplanung im Hochbau bei Krebs + Kiefer Ingenieure),
• Anke Stadelmeyer (Leiterin Bereich Business Development beim Beratungsunternehmen Drees & Sommer)
• Julia-Carolin Schmid (WMPE-Geschäftsführerin).
Im Verlauf der Diskussionsrunde skizzierten die Referentinnen ihren Werdegang und berichteten über prägende Erlebnisse als Frau im Beruf. Sie erörterten, wie Unternehmen weibliche Berufs- und Karrierewege am besten fördern können. Alle Referentinnen standen den Anwesenden auch nach dem offiziellen Teil noch Rede und Antwort. Wolff & Müller bat die Teilnehmerinnen um ein aktuelles Stimmungsbild zu den Rahmenbedingungen, die sie von der Branche und ihrem Arbeitgeber erwarten – so kann das Bauunternehmen künftig noch besser auf die Anforderungen und Wünsche seiner Mitarbeiterinnen eingehen.
Aktives Diversity Management
Das Diskussionsforum ist die erste Veranstaltung, die von der WMPE im Zuge des Diversity Managements bei Wolff & Müller angeboten wurde.
„Für Unternehmen lohnt es sich, die Vielfalt ihrer Mitarbeiter hinsichtlich ihres Alters, Geschlechts, ethnischen Herkunft und kulturellen Prägung gezielt zu nutzen und zu fördern. Wer sich als Mensch mit all seinen Facetten wertgeschätzt fühlt, kann seine Fähigkeiten und Ideen besser einbringen. Vielfalt macht Unternehmen kreativer, erfolgreicher und als Arbeitgeber attraktiver. Die Mitarbeiter fühlen sich dem Unternehmen verbunden und bleiben länger“, erklärt Schmid.
Zurzeit greift das Bauunternehmen verschiedene Diversity-Aspekte auf und hat Saskia Nonnenmacher speziell zu diesem Thema als Trainee eingestellt.
Die WMPE wurde vor eineinhalb Jahren gegründet, um die Unternehmensgruppe Wolff & Müller bei ihrem Ziel, Qualitätsführer in der Baubranche zu sein, zu unterstützen. WMPE kümmert sich um eine zielgruppenorientierte und bedarfsgerechte Personalentwicklung, vom Auswahlverfahren über Teamentwicklungsmaßnahmen bis hin zu individuellen Weiterbildungskonzepten. Sie richtet ihr Angebot nicht nur an die Mitarbeiter der Wolff & Müller-Gruppe, sondern auch an externe Firmen rund um die Wertschöpfungskette eines Bauwerks.
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: Juni 2018 | Seite 39