Systembau - von Redaktion

Gestaltung-Prinzip: „Der Raum als dritter Pädagoge“

Luxemburger Gemeinde Mertert baut Kindertagesstätte „Papageien­insel“ in Alho-Modulbauweise

Friesenhagen – Mehr als 50 Betreuungseinrichtungen für Kinder aller Altersgruppen hat Alho bereits im In- und Ausland realisiert, pädagogische Leitlinien in schlüssige, maßgeschneiderte Architektur umgesetzt und die Bauvorhaben zügig fertiggestellt: Eines der jüngsten Projekte des Unternehmens ist die Kindertagesstätte (Kita) „Maison Relais Papageieninsel“ der Gemeinde Mertert im Luxemburgischen Wasserbillig, unweit von Trier. Seit September 2017 bietet es 174 Kita- und Grundschulkindern einen sicheren, behaglichen Ort.
„Erst gestalten wir unsere Räume, dann gestalten die Räume uns“, bemerkte einmal Winston Churchill und machte damit deutlich, wie sehr sich Mensch und Raum gegenseitig beeinflussen und sogar Beziehungen miteinander eingehen.
Dabei bleibt die grundlegendste Aufgabe eines Hauses, dem Menschen Geborgenheit zu geben – das gilt besonders beim Bauen für Kinder. Geschützte Räume für Spiel, Bewegung, Kreativität und individuelle Entfaltung zeichnen gute Bildungs- und Betreuungseinrichtungen aus. Neben schlüssigen Grundrisskonzepten, die einfache Orientierung und kindgerechte Aufenthaltsqualitäten bieten, punkten Alho-Modulgebäude vor allem mit der schnellen Bauzeit als Ergebnis einer durchdachten Vorplanung und präzisen Vorfertigung der Module im Werk.
Innerhalb von sechs Monaten wurden in Wasserbillig 22 Alho-Raummodule geplant, vorgefertigt und zu einem zweigeschossigen Kinderhort in Niedrigenergiestandard montiert und ausgebaut. Die reibungslose Projektabwicklung erfolgte in enger Zusammenarbeit und Koordination mit der Gemeinde Mertert als Bauherrin und den späteren Nutzern des Gebäudes.
Eigentlich sollte der Hort in ein neu zu erstellendes Schulhaus integriert werden, doch als sich die Schulleitung für ein separates Hortgebäude aussprach, hat sich die Gemeinde für Modulbauweise entschieden. „Ausschlaggebend für uns war ganz klar die Schnelligkeit in Planung und Baufortschritt: Modulgebäude sind hier unübertroffen. In einer öffentlichen Ausschreibung konnte sich Alho durchsetzen. Das Vertrauen in das Unternehmen war von Anfang an gegeben, denn hier stimmt die Qualität. Die Bauten sind für die Dauernutzung konzipiert und stehen konventionell errichteten Gebäuden in nichts nach. Außerdem sind sie flexibel und an künftige Nutzungen anpassbar und demnach auch morgen noch zukunftsfähig“, so die Verantwortlichen der Gemeinde.
Auf dem Gelände der Grundschule in Wasserbillig bietet der Neubau der „Maison Relais“ insgesamt etwa 174 Kindern zwischen drei und zwölf Jahren individuelle Betreuung. Dazu gehören auch die Ausgabe des Mittagessens und die Beaufsichtigung der Hausaufgaben.
Der Haupteingang befindet sich an der Längsseite des Gebäudes und mündet in ein vom Hortgeschehen abgetrenntes großzügiges Foyer mit Treppenhaus und Aufzug. Das Flachdachgebäude mit insgesamt 1.130 Quadratmeter Bruttofläche ist so organisiert, dass im EG 79 Kita- beziehungsweise Vorschulkinder und im Obergeschoss 95 Grundschulkinder Platz finden.

Im EG gibt es einen Küchenbereich, der den angrenzenden Speisesaal und über einen Aufzug auch die Mensa im Obergeschoss bedient. Personal-, Technik- und Büroräume befinden sich auf beiden Etagen, ebenso zwei großzügige Sanitär- und Waschraumzonen.

Von Anfang an war das Betreuungspersonal in die Planungen einbezogen. Die gesamte Einrichtung und Gestaltung der Räume folgt dem Prinzip „der Raum als dritter Pädagoge“. Dabei sind die einzelnen Funktionsbereiche auch für kleine Kinder klar erkennbar, stoßen Bildungsprozesse an und fördern Eigenständigkeit. So sind die einzelnen Aufenthaltsbereiche der Kinder als altersentsprechende Themenzimmer sehr kreativ und fantasievoll gestaltet und liebevoll möbliert: Es gibt Kreativ- und Werkzimmer, Bauzimmer mit Sand- und Wassertisch, Forscherzimmer, kleine Bibliotheken mit Chill-out-Zonen, Theater- und Musikräume mit Garderoben, Schminktischen und einer Spielburg, einen Raum mit Tischkicker und Billardtisch sowie einen großzügigen Multimedia-Raum.

Große Fensterflächen mit niedriger Brüstung stellen den Bezug nach draußen her und versorgen die Räume mit viel natürlichem Licht. Ein stützenfreier Bewegungsraum mit Sportbodenbelag bietet den Kindern auf 60 Quadratmeter mit Klettergerüst, Schaukeln und Rutsche auch bei schlechtem Wetter Platz zum Toben und kann für Veranstaltungen und Feste genutzt werden.
„Mit Alho haben wir das Planen und Bauen aus einer Hand und die Vorteile der Modulbauweise schätzen gelernt“, fasst Sacha Kowalyszyn zusammen. „Die Zusammenarbeit war sehr konstruktiv und wir haben uns über die gesamte Planungs- und Bauzeit hinweg gut betreut und beraten gefühlt. Auch die Koordination der Gewerke hat reibungslos geklappt. Ohne dieses perfekte Hand-in-Hand-Arbeiten hätte das Projekt nicht in so kurzer Zeit realisiert werden können. Wir sind sehr glücklich mit dem neuen Haus.“

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Juli 2018 | Seite 20

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