Baupolitik - von Redaktion

In ländlichen Regionen drohen „Geisterstädte“

Wohnungswirtschaft legt Zehn-Punkte-Plan vor

Berlin – Deutschland droht die demografische Spaltung. Während zahlreiche Großstädte rasant wachsen und Wohnungen dort immer rarer und teurer werden, verlieren viele ländliche Regionen ungebremst Einwohner, werden immer unattraktiver – und drohen langfristig zu regelrechten Geisterstädten zu werden. „Mit unserem Zehn-Punkte-Plan legen wir der Politik wirksame Maßnahmen vor, mit denen wir die Lebensqualität kleinerer Städte im ländlichen Raum gemeinsam sichern können“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, anlässlich einer Podiumsdiskussion mit Bundestagsabgeordneten über die Ergebnisse der Studie „Schwarmstädte“.

„Die Debatten über Wohnungspolitik drehen sich aktuell fast ausschließlich um Wohnungsmangel und Mietspreisbegrenzungen in Ballungszentren. Vergessen werden dabei allzu oft die ländlichen Regionen. Sie sind die Verlierer der aktuell starken Wanderungsbewegungen innerhalb Deutschlands“, so der GdW-Chef. Eindeutige Gewinner der Binnenwanderung sind dagegen 30 kreisfreie Großstädte, wie die „Schwarmstädte“-Studie zeigt. Dort hat sich die Zahl der jungen Einwohner aus den Geburtsjahrgängen 1973 bis 1993 in nur fünf Jahren (2008 bis 2013) mehr als verdoppelt. Anlass dieses „Schwarmverhaltens“ jüngerer Menschen sind insbesondere die Aufnahme eines Studiums, der Beginn einer Ausbildung oder der Berufsstart.

Der Zehn-Punkte-Plan fordert unter anderem, die politische Agenda stärker auf Förderung gleichwertiger Lebensbedingungen auszurichten, preiswerten Wohnraum als Standortvorteil in außerstädtischen Regionen zu erkennen und die Städtebau- und Regionalförderung stärker auf Abwanderungsregionen zu konzentrieren.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Juli 2016 | Seite 1

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