Kassel war vier Tage lang das Baumaschinen-Mekka
VDBUM-Großseminar: erstmals in Kassel, mehr als 700 Teilnehmer. Verband will Branchen-Image verbessern
Als Tagungsort diente das 900-Betten-Hotel La Strada im Süden Kassels. „Erstmals sind alle Teilnehmer des Großseminars in einem Hotel untergebracht“, sagte Guttenberger. „Mehr als 700 Personen.“ Die Nachfrage nach Seminarplätzen sei groß gewesen, „dass wir die Teilnehmerlisten schon früh schließen mussten“, so der VDBUM-Vorstandschef weiter.
Neben dem 1. Vorsitzenden Peter Guttenberger war der gesamte Vorstand des Verbandes auf der Pressekonferenz anwesend. Scherzend wies Guttenberger auf die „Kleiderordnung“ des VDBUM-Vorstandes hin. Alle sechs Herren saßen mit gleichen Krawatten vor den Journalisten. Blau-orange gestreift, die Verbandsfarben des VDBUM.
Zwei Vorstandsmitglieder sind erst vor kurzem in das Gremium aufgerückt. Zum einen Dieter Schnittjer. Er ist seit der letzten Vorstandswahl zuständig für das Ressort Vertrieb. Zudem ist er Geschäftsführer der VDBUM Service GmbH. Der bisherige Geschäftsführer der VDBUM Service GmbH, Udo Kiesewalter, sei zu Jahresbeginn in den Ruhestand gewechselt, so Guttenberger.
Neu geschaffen wurde der Posten des Forschungsvorstandes, den nun Prof. Jan Scholten begleitet.
Damit ist Scholten unter anderem für die Durchführung und Verleihung des VDBUM-Nachwuchspreises verantwortlich. Diesen hatte der Verband erstmalig im letzten Jahr ausgeschrieben. „Der Nachwuchspreis soll dazu beitragen, unsere Zusammenarbeit mit den Universitäten zu verbessern“, so Guttenberger. Doch will der Verband mit dem Wettbewerb nicht nur Hochschüler und Hochschuldozenten erreichen. Der VDBUM wendet sich mit dem Nachwuchs-preis auch an die Praktiker. „Daher haben wir den Preis in diesem Jahr auf Anwender und Entwickler in den Betrieben ausgeweitet“, so der Vorstandsvorsitzende Guttenberger.
Der Preis wurde in drei Kategorien vergeben:
• Baumaschinen/Komponenten
• Innovationen aus der Praxis
• Bauverfahren
Der jeweils Erstplatzierte erhielt ein Preisgeld von 2.500 Euro und eine kostenlose VDBUM-Mitgliedschaft. Auf die Frage, wer die Preisgelder stifte, antwortete der Vorstandsvorsitzende Guttenberger mit einem selbstironischen Lächeln und sagte: „Das Preisgeld kommt aus unserer Verbands-Schatulle.“
Beteiligen am Nachwuchswettbewerb konnte sich prinzipiell jeder, der mit Baumaschinen und Baumaschinentechnik zu tun hat. Doch, wie Vorstandsmitglied Prof. Scholten erklärte, hatte der VDBUM per Brief seine Mitglieder über den Wettbewerb informiert und zum Mitmachen aufgefordert. Die Beteiligung sei sehr rege gewesen, so Prof. Scholten. Die meisten Einsendungen gab es in der Kategorie „Innovationen aus der Praxis“, so Scholten weiter.
Später am Tag präsentierte Vertriebsvorstand Schnittjer den Teilnehmern des Großseminars die Ergebnisse einer Online-Befragung, die das Marktforschungsinstitut DTO Research aus Düsseldorf im Auftrag des VDBUM unter den Verbandsmitgliedsunternehmen durchgeführt hatte. Demnach ist das Anwerben von Fach- und Führungskräften schon jetzt für rund 75 Prozent der befragten Unternehmen ein Problem. Die größten Personalengpässe sehen die Betriebe in den Werkstätten, gefolgt von den Bauabteilungen.
Bei der Lösung des Nachwuchs-problems setzen die Unternehmen vorrangig auf die Fort- und Weiterbildung eigener Mitarbeiter. 63 Prozent der Unternehmen gaben an, fehlende Führungskräfte aus dem eigenen Mitarbeiterstamm rekrutieren zu wollen. 51 Prozent wollen das Problem mit Abwerbungen lösen, 40 Prozent setzen auf Universitäts- und Hochschulabgänger (Mehrfachnennungen möglich).
Der VDBUM sieht in einem besseren Image der Bau- und Baumaschinenbrache einen Weg, das Nachwuchsproblem in Griff zu bekommen. Daher hat der Verband einen Baumaschinenerlebnistag ins Leben gerufen.
An diesem sollen die Unternehmen ihre Werkstätten für Schüler aus der Region öffnen und versuchen, in den jungen Menschen die Begeisterung für Technik, speziell für Baumaschinentechnik, zu wecken. Der VDBUM übernimmt das gesamte Marketing der Veranstaltung und die Organisation, nimmt Kontakt zu Schulen und Hochschulen auf und vermittelt zwischen Schulen und Betrieben. „Die Unternehmen müssen den Schülern und Studenten nur ein paar Stunden Einblick in das Arbeitsleben mit Baumaschinen gewähren“, so VDBUM-Vorstandsmitglied Schnittjer. „Das ist auch eine prima Werbung für die Unternehmen.“
Der VDBUM will ab sofort jährlich einen solchen Baumaschinenerlebnistag durchführen. „Speziell für diese Veranstaltung haben wir unser Team in der Geschäftsstelle erweitert“, so Schnittjer. Für dieses Jahr ist der 30. September anvisiert. Doch sei dieses Datum nicht strikt. „Wichtig ist für uns nur, dass die Unternehmen einen Tag in der Nähe des 30. September wählen“, so Schnittjer.
Betriebe können sich beim VDBUM bis spätestens zum 31. August für die Teilnahme am Baumaschinenerlebnistag anmelden. „Doch je früher die Anmeldung erfolgt, umso besser“, sagte Schnittjer und verwies auf den großen organisatorischen Aufwand.
Weitere Informationen zur Veranstaltung findet man unter
www.baumaschinenerlebnistag.de.
Das nächste VDBUM-Großseminar findet vom 4. bis zum 7. März 2015 statt – wieder in Kassel und wieder im Hotel La Strada.