Systembau - von Redaktion
Mobile Gebäude – eine sichere Sache
ragende Bauteile der Algeco-Container erfüllen Anforderungen der Feuerwiderstandsklasse F 30
Kehl am Rhein (Baden-Württemberg) – Zentraler Aspekt im Hinblick auf die Sicherheitsanforderungen beim Bauen ist der Brandschutz. Dieses extrem komplexe Thema erfordert umfassende Fachkenntnisse und Erfahrung – sowohl bei der Planung des Bauvorhabens als auch während des Genehmigungsverfahrens und vor allem bei der fachgerechten Ausführung. Die Anforderungen an den Brandschutz sind je nach Bundesland und Region unterschiedlich geregelt. Beim Bau von Schulen, Kindergärten oder Übernachtungsstätten gelten zudem Sondervorschriften.
Das Verhalten von Bauteilen im Brandfall allgemein ist in Feuerwiderstandsklassen unterteilt, die in Deutschland mit F 30 (feuerhemmend) beginnen: In diese Klasse eingestufte Bauteile halten einem Brand mindestens 30 Minuten stand. Die Bauordnungen schreiben vor, dass für alle Gebäude ab Gebäudeklasse zwei die tragende Konstruktion in F 30 auszuführen ist.
Im Rahmen des Bauantragsverfahrens ist ein Brandschutznachweis zu erbringen. Jedoch sind die gängigen Verfahren der Nachweisführung auf klassische Bauweisen zugeschnitten.
Bei temporär genutzten Gebäuden in Stahlrahmenbauweise können die Anforderungen an das Bauteil „Raummodul“ je nach Gebäudegröße, Anzahl der Nutzungseinheiten sowie hinsichtlich der geplanten Nutzung sehr unterschiedlich sein. Außerdem ändern sich die Konfigurationen und Nutzungsformen kontinuierlich. Die Nachweisführung ist somit mangels geeigneter Prüfnormen schwierig.
Vor diesem Hintergrund erlangt die sogenannte Heißbemessung für die Modulbaubranche eine enorme Bedeutung. Eine europäische Norm, der Eurocode, ermöglicht es den Anbietern, den notwendigen Brandschutznachweis auf Basis einer statischen Berechnung zu führen. Aufgrund der mathematischen Herangehensweise sind die Ergebnisse jederzeit durch akkreditierte Prüfer nachvollziehbar. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Werte immer auf die individuell geplante Konstruktion und Ausführung beziehen.
Algeco war der erste Anbieter mobiler Raumlösungen, der diese Nachweismöglichkeit nutzte. Dagegen arbeiten manche Unternehmen noch mit einer Methode aus einer Zeit, in der die Nachweise über die Heißbemessung noch nicht möglich waren: ein „Naturbrandversuch“ in Verbindung mit einem Gutachten. Diese Methode ist allerdings als direkter Nachweis baurechtlich nicht anerkannt, sondern dient wie andere Gutachten auch als Grundlage für Zustimmungen im Einzelfall.
Algeco setzt auf Bauteile, die für größtmöglichen Schutz im Ernstfall sorgen: So gehört im System Advance Plus für die tragenden Bauteile eine Brandwiderstandsdauer von mindestens 30 Minuten zum Standard. Wände und Decken der Flur- und Treppenhausmodule entsprechen zudem der Feuerwiderstandsklasse F 30AB.
In der Produktreihe Progress indes gewährleisten nicht brennbare Materialien oder Bauteile mit einer hohen Feuerwiderstandsdauer die Einhaltung der Brandschutzrichtlinien nach DIN 4102. Algeco verwendet vor allem nicht brennbare und nahezu emissionsfreie Materialien wie Stahl und Steinwolle sowie Blech-Sandwich-Wandelemente mit Steinwolle und innen liegenden Massivholzverstärkungen. Tragende Konstruktionen, die Decken zwischen zwei Geschossen und die innen liegenden Wände halten im Brandfall ebenfalls mindestens 30 Minuten stand.
Abgerundet werden die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen von Algeco durch Leistungen im Rahmen des einzigartigen 360 Grad Service-Konzepts. Dazu zählen aktuelle Brandmeldetechnik, Feuerlöscher sowie Sicherheits- und Rettungswegebeleuchtung.
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: 2015/5 | Seite 27