Service - von Redaktion

Sauberer Eindruck, dauerhafte Funktionalität

Werterhaltende Reinigung von Baumaschinen

Winnenden - Die Reinigung von Baumaschinen dient dem Wert­erhalt der Maschine und stellt ein repräsentatives Erscheinungsbild sicher. Sie ist Teil jeder Wartung, gewährleistet einwandfreien Betrieb und erhöht die Lebensdauer erheblich. Ohne Reinigung ist ein Inspizieren und Reparieren von Baumaschinen nicht möglich.

Als sehr schonende Reinigungs-Methode bietet sich die Hochdruckreinigung an. Der energiereiche Wasserstrahl säubert Stellen, die man sonst nur schwer erreicht. Zudem lassen sich Druck, Fördermenge und Wassertemperatur regulieren, um Schmutz jeder Art effektiv zu entfernen – ohne dabei die Materialien der Baumaschine zu beschädigen. Man kann mit Hochdruckreinigern alle Fahrzeug- und Maschinentypen säubern. Am häufigsten benutzt werden sie für die Oberwäsche.

Reinigung auf der Baustelle
Bei der groben Reinigung auf der Baustelle wird ohne Reinigungsmittel gearbeitet. Sauberkeit kommt nur über die Mechanik zustande. Grundsätzlich wird die Reinigungswirkung durch Düsendruck, geförderte Wassermenge und Spritzabstand bestimmt. Hierbei und beim Abtransport des gelös­ten Schmutzes spielt die geförderte Wassermenge die zentrale Rolle.

Für die Reinigung von Baumaschinen kommen in der Regel Hochdruckreiniger mit einer Fördermenge von mindestens 1.000 Litern in der Stunde zum Einsatz.

Bei hartnäckigem Dreck (zum Beispiel Betonreste) sollte man die energiereiche Punktstrahl-Düse verwenden. Doch Vorsicht! Sie ist ungeeignet für die Reinigung von Reifen und Lack, empfiehlt sich aber für stark verschmutzte Baggerschaufeln.

Hohe Flächenleistung bietet der Flachstrahl. Bei der Fahrzeugwäsche sollte nur diese Düsenform benutzt werden, um Lackschäden zu vermeiden. Der Abstand der Düse zum Fahrzeug sollte hier zwischen 10 und 30 Zentimeter, bei der Reifenwäsche nicht unter 30 Zentimeter betragen. Der von der Flachdüse gegebene Spritzwinkel liegt dabei zwischen 25 und 40 Grad.

Der sogenannte „Dreckfräser“ kombiniert mit einem rotierenden Punktstrahl die Vorteile beider Strahlarten und reinigt so zum Beispiel Schalungsmaterial. Beschleunigen und verbessern lässt sich die Reinigung mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger: Die Wärmezufuhr aktiviert den Ablauf chemischer Prozesse, Fette werden geschmolzen, das Emulgieren von Ölen verbessert und das Trocknen des Reinigungsobjekts beschleunigt.
Bei Planier- und Laderaupen mit ölgeschmierten Ketten sind Ölreste auch an anderen Stellen des Fahrzeuges zu finden. Sollen Öle und Kraftstoffe entfernt werden, dürfendiese nicht in die Kanalisation gelangen und Ölabscheider sowie Bindemittel sollten vor Ort sein (Reinigung nur an ausgewiesenen Waschplätzen).

Gründlich reinigen im Depot
Das regelmäßige Reinigen von Baumaschinen erfolgt im Depot des Gewerkes. Dort kann man Reinigungschemie und abrasive Strahlmittel einsetzen. Allerdings dürfen diese die zu behandelnde Oberfläche nicht beschädigen. Silikathaltige Mittel dürfen wegen ihres gesundheitsschädlichen Staubes nicht eingesetzt werden.
Stark verschmutzte Fahrzeuge werden nach der Zwei-Schritt-Methode, normal verschmutzte nach der Ein-Schritt-Methode gewaschen.
Bei der Zwei-Schritt-Methode wird zunächst ein alkalisches Reinigungsmittel in 10- bis 15-prozentiger Konzentration aufgetragen, nachdem man das Fahrzeug mit klarem Wasser benetzt hat. Danach beginnt die Hochdruckwäsche mit rund 60 Grad heißem Wasser, einem Druck von 80 bis 120 Bar und einem 0,5- bis 1-prozentigem Reinigungsmittelgemisch. Dabei sollte man an der Stelle beginnen, an der man auch beim ersten Arbeitsschritt zuerst Reinigungsmittel aufgetragen hatte.
Hartnäckigem Feinschmutz rückt man jetzt mit einer starren oder rotierenden Bürste zu Leibe. Sie wird auf die Hochdrucklanze gesteckt. Zum Schluss wird der Brenner des Hochdruckreinigers abgestellt, die Reinigungsmittelzumischung geschlossen und mit klarem Wasser nachgespült. Man kann auch heißes Wasser verwenden (schnellere Trocknung). Bei Bedarf wird mit dem Hochdruckreiniger noch ein Pflegemittel aufgetragen.

Bei der Ein-Schritt-Methode wird auf konzentriertes Auftragen von Reinigungsmitteln verzichtet und gleich mit der eigentlichen Hochdruckwäsche mit 0,5- bis 1-prozentiger Reinigungsmittel-Konzentration begonnen. Hier das Fahrzeug nicht mit klarem Wasser vorwaschen (schlechtere Resultate).

Ein weiteres Einsatzgebiet des Hochdruckreinigers ist die Unterbodenwäsche. Wer keine Hebebühne hat, verwendet ein Unterbodenstrahlrohr. Bei der Reinigung von Radkästen ist diese Methode fast konkurrenzlos.
Eine Motorwäsche fällt spätestens dann an, wenn Wartungen oder Reparaturen unter der Kühlerhaube nötig sind. Dabei wird mit geringem Druck und großem Spritzabstand gearbeitet. Besonders gründlich und schonend ist hier die Dampfreinigung, die mit allen Heißwasser-Hochdruckreinigern durchgeführt werden kann, die über eine Dampfstufe verfügen.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Mai 2018| Seite 19

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