von Redaktion

So profitieren Bauunternehmen von Startups

Neugründungen wie openHandwerk helfen bei der Digitalisierung

DBU/Berlin – Volle Auftragsbücher trotz Fachkräftemangel. Um weiter zu wachsen, muss sich die Baubranche digitalisieren. Startups, wie openHandwerk, helfen dabei.

Auftrag, Angebot und Adresse auf einen Blick auf dem Smartphone: Über die neue Prozesssoftware seines Arbeitgebers sieht Fensterbauer Falk Lange bereits zu Hause beim ersten Kaffee, worum es bei seinem ersten Kundentermin geht. Dort angekommen, fotografiert Lange die defekten Fenster, bevor er sie austauscht. Im Anschluss macht er wieder ein Foto mit seinem Smartphone und schickt die Bilder mit nur zwei Klicks an seine Kollegen im Büro. Bevor er sich auf den Weg zum nächsten Auftrag macht, trägt er seine Arbeitsstunden in die App ein. Papierkram? Fehlanzeige.
Die Softwarelösung, die der Fens­terbauer nutzt, stammt von openHandwerk. Das Startup aus Berlin hat eine Prozesssoftware für Bauunternehmen und Handwerksbetriebe entwickelt, die alle Arbeitsprozesse und Dokumente digitalisiert – vom Auftrag über die Abwicklung und Dokumentation bis zur Rechnung. Über eine App können Mitarbeiter auch von unterwegs aus Termine einsehen, ihre Arbeitszeiten festhalten und Dokumente verwalten.

Fachkräftemangel bremst
Mit seinem digitalen Workflow gehört Fensterbauer Falk Lange zu den digitalen Vorreitern im Bauhandwerk. Denn obwohl die Baubranche boomt, hinken viele Betriebe bei ihrer digitalen Transformation hinterher. Laut Digitalisierungsindex 2018 – einer branchenübergreifenden Umfrage der Telekom – hat bisher erst jedes dritte Bauunternehmen die Digitalisierung in seiner Geschäftsstrategie verankert. Und zwölf Prozent der Befragten haben sich noch gar nicht mit ihrer digitalen Transformation beschäftigt. Ein Problem, vor allem mit Blick auf den Fachkräftemangel: Laut Konjunkturbericht des Zentralverbands des deutschen Handwerks aus dem Herbst 2018 bremsen bereits jetzt fehlende Experten ein noch stärkeres Wachstum.
Um trotz Fachkräftemangel weiter zu wachsen, wird die Digitalisierung immer wichtiger für die Baubranche. Eine Hilfe auf dem Weg zum digitalen Debüt für traditionelle Unternehmen aus der Baubranche: Kooperationen mit Startups wie openHandwerk.

Vom Problem zur Geschäftsidee
„Excel für Aufträge, Dropbox für Fotos, WhatsApp für die Kommunikation und bergeweise Ordner für Rechnungen – das war mir auf Dauer zu unübersichtlich“, sagt Martin Urbanek, Geschäftsführer von openHandwerk und Inhaber eines Handwerkbetriebes zur deutschlandweiten Instandhaltung im Bereich Schimmelsanierung. „Ich habe aber keine Software gefunden, die unsere Prozesse komplett digitalisieren konnte. Also habe ich selbst eine Lösung entwickelt.“
Das Ergebnis: Die Handwerkersoftware openHandwerk. Die überzeugte auch Urbaneks Partner, die Deutsche Telekom. Weshalb openHandwerk Mitglied im TechBoost-Programm ist, der Initiative für Startups des Bonner Konzerns. Neben Unterstützung bei Vertrieb und Marketing nutzt openHandwerk die Open Telekom Cloud. Das gefällt auch den Auf­traggebern: „Mittlerweile wissen unsere Kunden, was eine Cloud ist und schätzen die Vorteile“, sagt Martin Urbanek. „Wenn sie dann noch hören, dass wir mit der ­Telekom zusammenarbeiten, haben wir gleich einen Vertrauensvorsprung.“

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Seite 39| März 2019

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