von Redaktion
Sonderschalungen bringen Bürogebäude in Form
Lösungen von Hünnebeck für außergewöhnliche Fassaden bei Münchener Neubauprojekt
DBU/ Ratingen – Raffinierte Sonderschallösungen von Hünnebeck – einem der führenden internationalen Anbieter von Schalungen, Gerüsten und Sicherheitstechnik – sparen Zeit und Kosten beim Neubau eines Bürogebäude-Komplexes im Münchner Westen. Zum Beispiel sorgen speziell abgestimmte Stützenbatterien aus H20-Sonderschalungen für die wirtschaftliche Herstellung der unzähligen Fassadenstützen.
Ein architektonisches Unikat, das schon von außen die Attraktivität und Aufenthaltsqualität der dahinter liegenden Räume erkennen lässt – so beschreibt der Münchner Bauherr, die CA Immo Deutschland GmbH, sein Neubauprojekt MY.O (abgeleitet von „My Office“).
Vor allem die geschwungenen mehrstöckigen Bögen und Arkaden sollen dem verputzten Stahlbetonbau seine markante Optik verleihen. Das Gebäudeensemble (ca. 25.000 m2 BGF) besteht aus einem Riegelgebäude mit fünf bzw. sieben Geschossen sowie einem freistehenden sechsgeschossigen Gebäude mit zwei Untergeschossen für Tiefgarage und Technik.
Nach nur knapp zwölf Monaten Bauzeit war der Rohbau im November 2018 fast fertiggestellt. Um einen schnellen und gleichzeitig sicheren Arbeitsfortschritt zu sichern, unterstützte Hünnebeck die bauausführende Baresel GmbH (Niederlassung München) aktiv mit einem detailliert ausgearbeiteten Schalkonzept.
Schon frühzeitig hatten sich Baresel-Projektleiter Andreas Stumpf und die Schalexperten der Münchner Hünnebeck-Niederlassung zusammengesetzt und die besonderen Bedingungen des anstehenden Projekts ausgelotet.
Doppelt vorteilhaft
Heraus kam ein Schalkonzept, das neben konventionellen Schallösungen für Wand, Decke und Stützen diverse Sonderlösungen vor allem für die außergewöhnliche Fassade vorsah. Beispielsweise haben die Hünnebeck-Schalexperten zur ökonomisch sinnvollen Herstellung der exakt 1.454 Fassadenstützen Stützenbatterien aus H20-Sonderschalungen konstruiert. Damit ließen sich zeitgleich fünf der 44 cm x 25 cm starken Stützen mit nur zwei Kranhüben schalen.
Die besondere Raffinesse dieser Lösung: Sowohl Stell- als auch Schließschalung waren mit Richtstützen versehen. Dieser Kniff erlaubte das Umsetzen der Stellschalung als Erstes und ersparte ein „Zwischenparken“ der Schließschalung.
Zusätzlich erübrigte sich durch den Einsatz dieser Stützenbatterien der Aufbau eines Fassadengerüstes oder die Verwendung von Konsolgerüsten – denn die Bedienung der Stützenschalung erfolgte ausschließlich von der sicheren Decke aus. In Summe konnten durch dieses Stützenkonzept zirka 250 lfm Vorhaltung Konsolbühnen und die damit verbundenen Einbauteilen eingespart werden.
Für die Bogenaussparungen, die sich über zwei Stockwerke (5. und 6. OG) erstrecken, hat Hünnebeck ebenfalls eine Sonderschalung entwickelt und geliefert. „Wir haben ja im vergangenen Jahr unsere Aktivitäten in Sachen Sonderschalungsbau zentral in einem Kompetenz-Center zusammengeführt. Hier werden alle Sonderkonstruktionen aus Stahl oder Holz für ausgefallene Geometrien zeitnah geplant und gefertigt, so dass wir die Baustellen termingenau mit den gewünschten Sonderlösungen beliefern können“, erklärt der Baustellen betreuende Hünnebeck-Experte. Er erläutert: „Der Sonderschalungsbau ist ein wichtiger Bereich für unser Unternehmen. Sowohl in der Konstruktion wie auch in der Fertigung von Sonderlösungen profitieren unsere Kunden von unserem großen Erfahrungsschatz an bereits realisierten Lösungen. Uns fällt immer etwas ein.“
So auch bei den Bogenaussparungen. Hünnebeck fertigte sie konventionell in Holzbauweise mit passgenauem Zuschnitt der formgebenden Unterkonstruktion mit mehrfachen Radien-Wechseln.
Um ein Ausschalen ohne Kran zu ermöglichen, wurde die Schalung in mehreren, von Hand transportierbaren Einzelteilen auf die Baustelle geliefert. Die 21 mm starke Schalhaut war auf der Rückseite geschlitzt, um die starken Krümmungen der Bögen zu ermöglichen. Eine Kunststoffbeschichtung auf der Betonseite sorgte dafür, dass die gefordert hohen Einsatzzahlen gewährleistet waren. Die Aussparungen wurden vor Ort auf die Manto-Rahmenschalung aufgebracht und fixiert bzw. ausgespreizt. Mit dieser Kombination aus Manto-Systemschalung und maßgefertigter Sonderschalung erreichte man eine hohe Passgenauigkeit, die mit baustellenüblichen Geräten und Einrichtungen nicht erzielt hätte werden können.
Schnelle Schalzeiten mit Manto und Topec
Sämtliche Wandflächen wurden großflächig mit der robusten Manto-Großrahmenschalung geschalt – 40 m² Schalfläche lassen sich ohne weitere Aussteifungen mit nur einem Kranhub umsetzen. Auf der MY.O-Baustelle waren rund 1.400 m² der Qualitätsschalung im Einsatz, darunter vor allem die 3,30 m hohen Tafeln. Sie sind – wie alle Tafeln des Manto-Sortiments – besonders robust dank des 14 cm starken, biegefesten Rahmens und den innenliegenden Versteifungsrippen.
An den Deckenflächen kam hauptsächlich die Alu-Modulschalung Topec zum Einsatz, die sich bekanntermaßen durch besondere Simplizität in der Handhabung auszeichnet: Die bis zu 1,80 m x 1,80 m großen Topec-Tafeln – also 3,24 m² Schalfläche – werden von maximal zwei Mann vom sicheren Boden aus mit nur wenigen Handgriffen montiert bzw. demontiert: Tafel einhängen, hochschwenken und abstützen.
Zusätzlich waren auf der Münchner Baustelle aber auch 900 m² des Stahlrahmen-Deckenschaltisches Topmax im Einsatz. Er wurde von den Rohbauern im oberen Gebäudeteil als Deckenschalsystem eingesetzt, diente aber in erster Linie als sichere, auskragende (2 m) und tragfähige Arbeitsplattform, um die Herstellung der zweigeschossigen Bogenaussparungen zu ermöglichen.
Der alternative Einsatz eines Bühnensystems wäre aufgrund der großen, unregelmäßig angeordneten Fassadenöffnungen bei gleichzeitig unterschiedlichen Wandstärken keine wirtschaftliche Lösung gewesen.
Das Fazit
Nach den Rohbauarbeiten zeigte sich die Baustelle rundum zufrieden mit den von Hünnebeck vorgeschlagenen und gelieferten Schallösungen: „Vor allem haben wir uns durchweg super betreut gefühlt“, so die Baustellenmannschaft. „Da war immer ein offenes Ohr für uns, eine Idee, eine besondere Lösung. Wir haben über den gesamten Baustellenverlauf ein partnerschaftliches und vor allem menschlich einwandfreies Miteinander gepflegt – und das in Zeiten mit hohem Termindruck und knappen Materialressourcen. Das hat uns sehr gut gefallen.“
von Redaktion
Erschienen in Ausgabe: Seite 31| Februar 2019