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SpanSet feiert Jubiläum

SpanSet feiert mit geladenen Gästen am Firmensitz in Übach-Palenberg sein 50-jähriges Bestehen

Übach-Palenberg/Geilenkirchen – Am 10. Juni hat die SpanSet GmbH & Co. KG mit geladenen Gästen am Firmensitz im nordrheinwestfälischen Übach-Palenberg das 50-jährige Bestehen des international agierenden Sicherheitstechnik-Unternehmens SpanSet gefeiert. Der Name des Firmengründers, des Schweden Erik Ehnimb, bleibt bis heute untrennbar verbunden mit der bahnbrechenden Entwicklung des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes aus Polyesterfasern für PKWs.

Den Sicherheitsgurt hatten 1959 die Bandweberei AB Textilkonst, die Firma Klippan und der Automobilhersteller Volvo in Schweden entwickelt, und Erik Ehnimb hatte als Klippan-Mitgesellschafter daran maßgeblichen Anteil.

Die wegen der hohen Nachfrage nach Synthetik-Bändern 1966 von ihm gegründete Firma SpanSet entwickelte und produzierte Bandschlingen, Hebebänder sowie Zurrgurte aus synthetischen Chemiefasern und ist inzwischen zu einem Global Player auf diesem Gebiet der Sicherheitstechnik aufgestiegen.
Im Rahmen der Jubiläumsfeier konnten sich am 10. Juni die Gäste bei einer Werksbesichtigung und Live-Vorführungen ein Bild von den innovativen Entwicklungen der Sicherheitsprodukte machen, wie etwa den Rettungssystemen „Gotcha Basic“ und „Gotcha Shark“

Seien es Hebetechnik, Ladungs- oder Höhensicherung: Häufigste Unfallursachen sind in der Regel mangelnde Kenntnis, fehlende Schulung, mangelhafte Arbeitsvorbereitung und der größte Fehler von allen: Selbstüberschätzung. Dabei ist das Tragen von Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz immens wichtig, denn jeder Tote oder Invalide bedeutet das Nicht-Tragen, das falsche Tragen oder das nicht richtige Anschlagen der Ausrüstung. Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz kommt immer dann zum Einsatz, wenn kollektive Schutzmaßnahmen (zum Beispiel Geländer) nicht installiert werden können.

 

SpanSet-Geschäftsführer Hans-Josef Neunfinger skizzierte zur Eröffnung der Jubiläumsveranstaltung den geladenen Gästen die Historie von SpanSet.   (Foto: Puttins)
SpanSet-Geschäftsführer Hans-Josef Neunfinger skizzierte zur Eröffnung der Jubiläumsveranstaltung den geladenen Gästen die Historie von SpanSet. (Foto: Puttins)

Abgestürzte Personen müssen schnellstens gerettet werden, denn schon nach 20 Minuten können schwerste gesundheitliche Schäden bis hin zum Tod eintreten. Beim sogenannten Hängetrauma führt die erzwungene aufrechte Körperhaltung im Gurtsystem dazu, dass eine große Menge Blut in den Beinen versackt. Dies kann zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufschock führen.

 
Rettungssystem „Gotcha Basic“
Gotcha enthält einen Flaschenzug, der mit einer Rundschlinge überall angeschlagen werden kann. Mit Gotcha kann eine Rettung immer von einer Person allein durchgeführt werden. Durch eine leichte, stabile Teleskopstange aus Carbonfaser und dem Schnappverschluss „Frog“ ist es möglich, den Verunglückten zu erreichen, ohne zu ihm hinunter zu klettern. Der Retter kann also die komplette Rettung von einer sicheren Position aus durchführen. Der Abgestürzte wird sicher durch Hochziehen oder Abseilen gerettet. Auch Personen, die in Steigleitersystemen hängen, können so geborgen werden.

Rettungssystem „Gotcha Shark“
Gotcha „Shark“ ist für schwierigste Situationen konzipiert und ausgerüstet. Eine Befestigung des Systems ist auch an sehr verwinkelten Konstruktionen problemlos möglich. Durch den „Rope Rider“ lässt sich der Retter zum Verletzten herab. Der „Rope Rider“ regelt dabei die Abseilgeschwindigkeit und stoppt automatisch bei jeder Fehlbedienung. Der Retter sichert die abgestürzte Person ebenfalls mit dem „Rope Rider“ . Mit dem klingenlosen Drahtseilschneider durchtrennt er das Anschlagmittel – ohne Verletzungsrisiko. Nun erfolgt der langsame und kontrollierte Abstieg.

Hebetechnik
Bei einer Vorführung wurde das waagerechte Heben eines Betonpfeilers mit Sockel demonstriert. Um einen Betonpfeiler in der Horizontalen transportieren zu können, musste dieser genau in der Waage gehoben werden. Zu diesem Zweck wird zuerst der Schwerpunkt ermittelt, der sehr weit in Richtung des Sockels liegt. Aus dem Schwerpunkt heraus müssen dann die seitlichen Abstände genau gleich sein, um den Schnürpunkt der Hebeschlingen zu bestimmen. NoCut Schutzschläuche schützen die Anschlagmittel gegen die scharfen Kanten des Betonteils.
Zum Einsatz kamen zwei Schwerlastschlingen Magnum-X mit einer Tragfähigkeit von 20 Tonnen. Sie können sowohl geschnürt als auch mit einem Winkel von maximal 45 Grad angeschlagen werden. In dieser Anschlagart geht bei jeder Schlinge ein Teil der Tragfähigkeit verloren. Das sind 20 Prozent für den Schnürgang und 30 Prozent für den Winkel. der Anschlagfaktor liegt somit bei 1,12 und die Gesamttragfähigkeit beider Schlingen bei 22,4 Tonnen. Die Betonstütze wog 15 Tonnen und konnte so sicher gehoben werden. Die Demonstration zeigte, dass die Stütze, wenn man sie außerhalb des Schwerpunktes anschlägt, nur an einer Seite aufgerichtet wird. Sie hebt also nicht vom Boden ab.

Ladungssicherungstechnik
Nicht jede Ladung kann nach der gleichen Methode gesichert werden. Eine Baumaschine auf einem Tieflader fordert deutlich andere Ladungssicherungen als 500 einzelne Kartons in einer Wechselbrücke. Um eine Ladung ordnungsgemäß zu sichern, müssen also viele verschiedene Kriterien berücksichtigt werden. Da sind zum einen die Ladung selbst und zum anderen das Fahrzeug, mit dem die Ladung transportiert werden soll. Auf einer Wechselbrücke, einem Anhänger und in einem Sprinter demonstrierte SpanSet die unterschiedlichen Arten der Ladungssicherung. Dabei kamen verschiedene Zurrsysteme und Hilfsmittel zur Ladungssicherung zum Einsatz.

Ladungssicherungssystem Netze
Für einen führenden Paketdienstleister hat SpanSet spezielle Netze zur Ladungssicherung entwickelt. Mit einem neuen System sollte den erhöhten Polizei- und BAG-Kontrollen, Beanstandungen und dem daraus resultierenden Zeitverlust begegnet werden.

Die in Übach-Palenberg bei einer Vorführung verwendeten Netze wurden speziell für KEP-Fahrzeuge zur rückwärtigen Ladungssicherung entwickelt. Die Packstücke werden formschlüssig an die stirnseitige Ladebordwand sowie die beiden Seitenwände geladen und mit dem Netz nach hinten abgesichert. Heute sind diese Netze in verschiedenen Ausführungen Bestandteil des SpanSet Lieferprogrammes für viel KEP-Unternehmen. Blatt 3.3 der VDI Richtlinie 2700 beschäftigt sich mit Netzen, die als Trennnetze (Sprinter und Wechselbrücke) oder als Ladungssicherungsnetze zum Einsatz kommen.

Neben Ladungssicherungsnetzen zeigte SpanSet auch die allgemeine Ladungssicherung. Allgemeine Ladungssicherung bedeutet in der Praxis zu 90 Prozent „kraftschlüssige“ Ladungssicherung. Das heißt, die Reibung zwischen Lkw-Boden und der Ladung wird durch Zurrgurte so erhöht, dass die Ladung sich nicht mehr bewegt. Hier kann durch unterschiedliche Systeme die Reibung erhöht werden. Zum Einsatz kamen:
• Zurrsystem ERGO-Master,
• Zurrsystem ERGO ABS mit Tension Force Indikator TFI,
• Zurrsystem ABS,
• Zurrsystem ERGO,
• Zurrsystem 01807 XL,
• Anti-Rutsch-Matten.
SpanSet demonstrierte auch die Ladungssicherung mit TruXafe. TruXafe ist ein modular aufgebautes Ladungssicherungssystem für Alt- und Neufahrzeuge. Mit ihm lassen sich unterschiedliche Frachten auf Fahrzeugen mit Planenaufbauten schneller und sicherer verladen. Das System stabilisiert Aufbauten nach EN 12642 Code L und XL, so dass unterschiedliche Ladungen wie palettierte Verpackungseinheiten, Oktabins, Chemiefässer und Intermediate Bulk Container ausschließlich durch Formschluss gesichert werden können.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Juli 2016 | Seite 7

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