von Redaktion

Tarifstreit: Wegegeld wird zur Zerreißprobe

Fünfte Runde der Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe ergebnislos abgebrochen - IG Bau droht mit Streiks

Die Lohn- und Gehaltstarifverhandlungen für die rund 890.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe sind nach mehrstündigen Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen worden. Auch nach fünf Verhandlungsrunden ist die Gewerkschaft nicht zu ergebnisorientierten Lohn- und Gehaltstarifverhandlungen bereit, teilte die Arbeitgeberseite der Bauwirtschaft mit. Die IG Bau will nun die Schlichtungsstelle anrufen. 

 Es bestand sowohl bei den moderierten Spitzengesprächen als auch in der Schlichtung der letzten Tarifrunde Einigkeit, dass die Frage der Wegstreckenentschädigung Gegenstand des Bundesrahmentarifvertrags und nicht der Lohn- und Gehaltstarifverträge ist. Davon ist die Gewerkschaft allerdings in den laufenden Verhandlungen wieder abgerückt.

Bauwirtschaft war bereit für ein deutlich verbessertes Lohn- und Gehaltsangebot

„Wir wären bereit gewesen, durch ein wesentlich verbessertes Angebot eine Einigung in den Lohn- und Gehaltstarifverhandlungen unter Einbeziehung der Ost-/West-Angleichung zu erreichen“, erklärte Uwe Nostitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite und Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). „Wir hätten erwartet, dass die Gewerkschaft ernsthafter an einer Entgeltsteigerung interessiert gewesen wäre.“

Jutta Beeke, Vizepräsidentin der BAUINDUSTRIE, ergänzte: „Wir hätten heute gerne ein Ergebnis erreicht, auch im Sinne der Beschäftigten unserer Betriebe. Dadurch, dass die Gewerkschaft immer wieder die Wegstreckenentschädigung zum eigentlichen Schwerpunkt der Verhandlungen machen wollte, war kein Abschluss der Entgeltrunde möglich.“

IG Bau organisierte Protestaktionen an 15 Standorten in Deutschland 

Während die Verhandlungen im  im Berliner Hotel Hyperion liefen, hatte die IG bau an 15 verschiedenen Städten Protestaktionen organisiert. Unter anderem in Berlin, Bremen, Hamburg, Ulm, Arnstadt, Mainz, Wiesbaden, Hamm, Bielefeld und Neuenburg.  Die IG Bau kündigte an, die zentrale Schlichtungsstelle anzurufen und drohte mit Streiks. 

 

    Protestaktion der IG Bau  bei Max Bögl. Es geht den Gewerkschaften vorallem um die Durchsetzung einer zusätzlichen Wegstreckenentschädigung. (Foto: IG Bau)

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: online

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