von Redaktion

Traggerüste für Frankreichs größten Konzertsaal

2.400 Sitzplätze – neue Pariser Philharmonie ist ein Bauprojekt höchster Ansprüche

Auf einer Nutzfläche von rund 20.000 m² entsteht im Osten von Paris im Parc de la Villette auf dem Gelände eines ehemaligen Parkplatzes die neue Philharmonie. Herzstück des mit 218 Millionen Euro veranschlagten Projektes ist der von einer Doppelhülle aus Beton und Putz umgebene Konzertsaal mit 2.400 Sitzplätzen, die rund um den Orchesterraum angeordnet sind. Hinzu kommen eine große Empfangshalle, diverse Eingangsbereiche, sechs Probensäle, zehn Probenstudios, ein großzügiger Bereich für musikpädagogische Projekte, Verwaltungsräume für mehrere Orchester, verschiedene Ausstellungsbereiche, ein Restaurant und Haustechnikräume. Als optisches Highlight umfasst ein gewaltiger Rechteckbogen die Gebäudestruktur. Er wird als Projektionsfläche dienen, auf der z.B. das Tages-Programm weithin sichtbar angekündigt wird.

Doch bis zur Fertigstellung des ambitionierten Projektes – die Eröffnung ist für Ende 2014 geplant – hat die bauausführende Arge unter Federführung von Bouygues Bâtiment Ile-de-France noch einige Herausforderungen zu meistern. Die konsequente bauliche Trennung einzelner Strukturen sowie eine besondere Ausführung der Stoßstellen zwischen Wand und Boden sowie Wand und Decke innerhalb der einzelnen Bauteile sollen Schallbrücken vermeiden und so die Übertragung von Körper- und Luftschall auf ein Minimum reduzieren. Das erfordert besondere Arbeitsweisen. Seit Mai vergangenen Jahres laufen die Rohbauarbeiten und haben zurzeit ihren Höhepunkt erreicht. Dabei sind es an vielen Stellen vor allem die hohen abzuleitenden Lasten, die den Bau des Konzertgebäudes so anspruchsvoll machen. Beispielsweise bei der Herstellung des von Pfeilern getragene schwingungsgedämpften Daches oder anderer „schwimmender“ Decken und Bauteile.

Sämtliche für den Rohbau benötigten Traggerüst- und Unterstützungslösungen werden von Harsco Infrastructure entwickelt, geliefert und montiert. Rund 500 Tonnen Harsco-Material sind derzeit auf der Baustelle – unter anderem Stützentürme aus Aluminium, Schwerlaststützen wie auch das 2010 eingeführte innovative Infra-Kit-System. Letzteres eignet sich vor allem für weit gespannte Überbrückungs- sowie hohe Tragkonstruktionen. Basis dieses vielfältig einsetzbaren Systems sind die bewährte Lastrahmenstütze mit bis zu 210 kN Tragkraft pro Stütze und Jochträger. Mit diesen beiden Standardbauteilen lassen sich vielfältige Schwerlast-Lösungen entsprechend europäischer Sicherheitsstandards realisieren. Ebenfalls im Einsatz: die 6,10 m x 2,54 m große Ténor-Deckenschaltafel (Stahlrahmen plus 18 mm Sperrholz-Schalhaut), die auf der Pariser Baustelle vor allem als tragfähige und sichere Arbeitsplattform eingesetzt wird.

Enges Miteinander in Planung und Ausführung
Jede einzelne Traggerüstlösung entsteht in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen der Baustelle und der technischen Planungsabteilung von Harsco Infrastructure. Neben enormen logistischen Herausforderungen und planerischen Zwängen stellt vor allem die Komplexität der Ausführung hohe Ansprüche an die Kompetenz und den Einfallsreichtum der Planer. Mit dem ständigen Blick auf Wirtschaftlichkeit entwickeln die Harsco-Experten und die Baustelle gemeinsam kreative und innovative Lösungsansätze. Dazu gehört beispielsweise das Umleiten und Verteilen besonders hoher Lasten, um Material- und Arbeitskosten einzusparen. Annähernd 500 Konstruktionspläne für die Traggerüstlösungen sind der Beleg dieser intensiven Planung. Montiert werden die Traggerüste von einem Team aus 25 Harsco Infrastructure Mitarbeitern und zwei erfahrenen Projektleitern, die als Schnittstelle zum Bauunternehmen sämtliche Arbeitsabläufe koordinieren und für ein optimales Zeit- und Materialmanagement sorgen.

von Redaktion

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