Interview - von Redaktion

Trimble und Nemetschek schließen Partnerschaft

Interview mit Dietmar Bernert und Patrik Heider zur Partnerschaft von Trimble und Nemetschek

München (Bayern) – Auf der 5D-Konferenz in Konstanz am Bodensee verkündeten Trimble und die Nemetschek Group eine Kooperation auf Produktebene zwischen den beiden Unternehmen. DER BAUUNTERNEHMER sprach mit Dietmar Bernert von Trimble und Patrik Heider von Nemetschek über die vereinbarte Partnerschaft der beiden Bigplayer.

DER BAUUNTERNEHMER (DBU): Warum haben sich Trimble und Nemetschek für diese Partnerschaft entschieden?
Patrik Heider: Unser Ziel ist es, die Nutzung von Building Information Modeling in der Bauindustrie voranzutreiben und über den gesamten Gebäudelebenszyklus, von Entwurf über Bau bis hin zum Betrieb, zu erweitern. Dabei verfolgen wir konsequent einen offenen Ansatz, denn es existiert kein universell einsetzbares Software-Tool, das für alle Disziplinen im gesamten Gebäudelebenszyklus geeignet ist. Wir unterstützen offene Standards und Workflows wie das Dateiformat IFC, um Interoperabilität und einen nahtlosen Datenaustausch zwischen verschiedenen Software- und Hardwarelösungen zu gewährleisten.
Dietmar Bernert: Dieser Gedanke bildet auch die Grundlage unserer Zusammenarbeit. Gemeinsam werden wir die Arbeitsabläufe zwischen den Softwarelösungen unserer Unternehmen vereinfachen und die Kompatibilität verbessern. Außerdem setzen wir uns gemeinsam weiter für offene Standards ein. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Partnerschaft die Einführung neuer Planungs- und Konstruktionstechnologien beschleunigen wird und dass die Industrie davon profitieren kann.

DBU: Was tragen Ihre beiden Unternehmen zu dieser Partnerschaft bei?
Bernert: Trimble verfügt über große Erfahrung mit Software- und Hardwarelösungen für die Bauindustrie. Unsere Softwarelösungen wie SketchUp oder die BIM- Software von Tekla können direkt mit unseren Produkten wie Totalstatio­nen, GPS- und Lasermessgeräten kommunizieren und erleichtern so die Zusammenarbeit zwischen allen Projektbeteiligten. Daher kennen wir nicht nur die Anforderungen der Bauingenieure und -planer, sondern auch die Herausforderungen der Arbeit auf der Baustelle. Außerdem bringen wir unsere technischen Erfahrungen in die Kooperation ein. Mit unserem 3D-Warehouse betreiben wir beispielsweise eine der am weitesten verbreiteten Online-Plattformen mit mehr als 2,7 Millionen Modellen für über 700.000 Besucher pro Woche.

Heider: Die Nemetschek Group ist einer der größten Anbieter für Softwarelösungen in der Bauindustrie. Mit unseren 3D-Lösungen wie Archicad, Allplan und Vectorworks im Bereich Architektur und Design sind wir weltweit führend. Wir sind davon überzeugt, dass die Bauindustrie vor einem Paradigmenwechsel steht, der den Prozess von Entwurf über Planung und Bau bis hin zum Betrieb von Gebäuden gleichermaßen beeinflussen wird. Durch unseren Mehr-Markenansatz haben wir uns seit jeher mit Themen wie Digitalisierung, Kollaboration, offenen Standards, integrierten Workflows oder nahtlosem Datenaustausch beschäftigt und kennen die Bedürfnisse der Kunden sehr genau. Genau diese langjährige Erfahrung und Kompetenz bringen wir ein. Gemeinsam wollen wir Lösungen entwickeln, die das Bauen für alle Beteiligten intelligenter, besser planbar und damit auch effizienter machen. 

DBU: Welche gemeinsamen Lösungen werden wir in nächster Zeit sehen?
Bernert: Ein konkretes Projekt, das wir mit Hochdruck verfolgen, ist die gemeinsame Nutzung unserer Online-Kollaborations­plattform Trimble Connect. Damit verbessern wir die Interoperabilität zwischen einigen Lösungen von Trimble und der Nemetschek Group, sodass die Zusammenarbeit und der Datenaustausch problemlos funktionieren.

Heider: Gemeinsam arbeiten wir an Möglichkeiten und Lösungen, die unseren Kunden und der Industrie einen Mehrwert bieten können. Dabei geht es beispielsweise um das Thema 5D, also den integrierten Prozess der 3D-Planung mit einem umfassenden Zeit- und Kostenmanagement. Wir möchten mit unseren Lösungen ein koordiniertes und integriertes Vorgehen ermöglichen und somit die Planungssicherheit und Transparenz erhöhen. Die nächsten Schritte unserer Zusammenarbeit werden wir in naher Zukunft sukzessive erläutern.

Herr Heider und Herr Bernert, wir bedanken uns recht herzlich für das Gespräch.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Juni 2015 | Seite 10

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