von Redaktion

„Wir können und müssen mehr bauen in Deutschland!“

Rund 500 Bauunternehmen beim Tag der mittelständischen Bauwirtschaft in Berlin

„Wir können und müssen mehr bauen in Deutschland!“ – das war die zentrale Forderung von Martin Steinbrecher, Präsident der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB), beim Tag der mittelständischen Bauwirtschaft in Berlin. Er betonte zugleich die Bedeutung der Baumittelständler, die nach wie vor eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft seien. „Wir schaffen Werte, wir schaffen Arbeitsplätze, wir schaffen Zukunft“, betonte Steinbrecher. Scharfe Kritik übte er an der Bundesregierung. Eine unzuverlässige Förderkulisse und Turbulenzen beim Bundeshaushalt hätten neben einem ohnehin schwierigen Zinsumfeld den Baumittelstand „sehr irritiert“. Neben einer Professionalisierung der Verwaltung und einem Abbau überbordender Bürokratie fordert die BVMB insbesondere ein Bekenntnis der Politik zu Bauinvestitionen. „Wir gemeinsam dürfen nicht zulassen, dass die Schuldenbremse zu einer Investitions- und Wachstumsbremse wird“, forderte Steinbrecher.

Verlässlichkeit und Partnerschaft von der Politik eingefordert

Vertreterinnen und Vertreter von rund 500 mittelständischen Bauunternehmen waren zum traditionellen Austausch und Neujahrsempfang nach Berlin gekommen. Sie zeigten sich engagiert und selbstbewusst. „Der Baumitteltand ist geprägt von Kampfgeist und Offenheit für Neues“, betonte BVMB-Präsident Michael Steinbrecher. „Es hat keinen Zweck, die Hände in den Schoß zu legen und sich dem eigenen Schicksal zu ergeben“, verwies er auf die aktuell kritische Lage der Bauwirtschaft vor allem im Wohnungsbau. In den Sparten Kraftwerks-, Energie- und Infrastrukturbau seien die Auftragsbücher dagegen durchaus gut gefüllt. Steinbrecher hält insoweit auch nichts davon, in der Bauwirtschaft von Personalabbau zu reden oder damit zu drohen. „Wir brauchen unsere Fachkräfte und müssen weiter attraktive Arbeitsplätze bereitstellen. Sie sind das Wichtigste, das wir haben und wir sollten unsere Mitarbeitenden oder neue Bewerberinnen und Bewerber nicht verunsichern.“ Die Devise in den herausfordernden Zeiten müsse daher heißen: „Machen!“

Dabei beließ es die BVMB nicht nur bei allgemeinen Forderungen. Sie hat sehr konkrete Vorstellungen davon, was passieren muss, damit die Bauwirtschaft wieder in die Gänge kommt. „Verlässlichkeit und Partnerschaft“ braucht die Bauwirtschaft nach Steinbrechers Überzeugung. Als Beispiel nannte er den angekündigten Investitionshochlauf bei den Brücken: Die Bauunternehmen hätten ihre Unternehmensstrategie und Investitionsentscheidungen danach ausgerichtet. Nun sei aber dieser Hochlauf nicht wie angekündigt erfolgt und auch noch lange nicht in Sicht. „Wir sind darauf angewiesen, dass die Politik und die Auftraggeber ihre Zusagen einhalten. Das ist Grundlage für eine gemeinsame Vertrauensbasis, die ein partnerschaftliches Miteinander erst ermöglicht“, betonte der BVMB-Präsident.

BVMB ruft zum Dialog auf

Steinbrecher rief die Politik „zu einem echten Dialog“ und einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der mittelständischen Bauwirtschaft, der Politik und allen relevanten Akteuren auf: „Lassen Sie uns gemeinsam Strategien entwickeln, um die bürokratischen Hürden zu senken, Verwaltungen leistungsfähiger zu machen und das Planen und Bauen weiter zu beschleunigen.“ Die Baumittelständler stünden bereit, um gemeinsam verlässliche Rahmenbedingungen auf Augenhöhe zu vereinbaren, um den Bau wieder anzukurbeln.


Bild: BVMB-Präsident Martin Steinbrecher ( v.r.n.l. ) debattierte mit  Christian Dürr, Chef der FDB-Bundestagfraktion  beim Tag der Mittelständischen Bauwirtschaft in Berlin. Es moderierte BVMB-Hauptgeschäftsführer Martin Gilka. (Foto: Ralf Emminger)

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: online

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