Wohnungsbau -

Wirtschaft unterstützt Regierungspläne zur Wohneigentumsbildung

Staatliche Förderung soll Stagnation im Eigenheimbau beenden

DBU/Berlin – Die Pläne der neuen Bundesregierung zur Unterstützung der Wohneigentumsbildung stoßen bei der Wirtschaft auf Zustimmung. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) hofft durch eine entsprechende Förderung die seit Jahren anhaltende Stagnation im Ein- und Zweifamilienhausbau zu überwinden.

Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser war die Nachfrage im abgelaufenen Jahr nicht gewachsen. Die Zahl der genehmigen Wohnungen in diesem Bereich fiel die mit rund 113.000 Wohnungen etwas hinter das Niveau aus 2016 mit gut 118.000 Wohnungen zurück. Im Ein- und Zweifamilienhausbau sei seit Jahren eine Stagnation bei 110.000 bis 120.000 Wohnungen zu konstatieren, schreibt der ZDB. Ein Grund hierfür sei, dass es potentiellen Investoren es immer schwerer fallen würde, das nötige Eigenkapital aufzubringen. Daher begrüßt daher der ZDB „die im Koalitionsvertrag angekündigten unterstützenden Maßnahmen zur Wohneigentumsbildung wie das Baukindergeld und Freibeträge bei der Grunderwerbssteuer“, teilte der Verband Mitte März mit.

Rückgang konzentriert sich auf Wohnheime und Umbauten
Die hohe Gesamtnachfrage Wohnungsbaumarkt hat sich 2018 fortgesetzt. Das geht aus den aktuellen Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) im März veröffentlich hat. Mit gut 348.100 genehmigten Wohneinheiten wurde das vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe erwartete Volumen von 350.000 Wohnungen nahezu erreicht. Dies sind zwar 27.300 weniger als im Vorjahresvergleich, aber immer noch 13 Prozent mehr als im Jahr 2015.

Der Rückgang ist überwiegend auf Umbaumaßnahmen (minus 10.210 Wohneinheiten) und die Genehmigung von Wohnheimen (minus 10.460 Wohneinheiten) zurückzuführen. „Maßgeblich dürfte in beiden Fällen sein, dass die Unterbringung von Flüchtlingen nicht so nachhaltig auf den Wohnungsbau durchgeschlagen hat“, schreibt der ZDB.

Nachfrage im Mehrfamilienhausbau bleibt stark
Auf anhaltend hohem Niveau verbleibt mit fast 173.000 genehmigten Wohnungen der Bedarf im Mehrfamilienhausbau, wie er insbesondere in den Ballungsräumen und Universitätsstädten nachgefragt wird. Das ist eine deutliche Steigerung um 26 Prozent gegenüber 2015. Damit liegt der Anteil von Wohnungen im Mehrfamilienhausbau bei 60 Prozent der Neubaugenehmigungen.
„Das zum Jahr 2016 keine weitere Steigerung zu verzeichnen ist, dürfte zum einen an Vorzieheffekten im Jahr 2016 gelegen haben, infolge der Verschärfung der Energieeinsparverordnung“, analysiert der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes. Zum anderen würden die Genehmigungsprozesse im Mehrfamilienhausbereich länger als noch vor Jahresfrist dauern, da die öffentliche Hand ihre Planungskapazitäten viele Jahre lang abgebaut habe, so der ZDB. „Dieses führt nun dazu, dass die Genehmigungsverfahren immer länger werden.“
Der ZDB geht davon aus, dass im Bereich Mehrfamilienhausbau im Jahr 2017 mit 155.000 Wohnungen gut 25.000 mehr errichtet wurden als im Vorjahr.

Hauptgrund für die Stagnation der Baugenehmigungs-Zahlen sieht der Zentralverband in der Verknappung von Bauland. „Nicht zuletzt die Preisentwicklung bei Grundstücken weist darauf hin. So ist der Preisindex für Bauland nach Daten des Statistischen Bundesamtes von 2016 zu 2017 um über 12 Prozent gestiegen“, so der ZDB. Es brauche daher dringend Maßnahmen zur Baulandmobilisierung. Auch das habe die neue Bundesregierung erkannt und Abhilfe versprochen.

Erschienen in Ausgabe: April 2018 | Seite 1

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