Regional -
Wohnbauboom in Berlin hält an
Baugesamtumsatz schrumpft um fast ein Prozent
DBU/Berlin – Der Wohnungsbauboom in Berlin wird sich im nächsten Jahr fortsetzen. Das sagt zumindest die Prognose voraus, die der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg Anfang Dezember vorgestellt hat.
„Der Wohnungsbau ist in der Region der Konjunkturmotor der Bauwirtschaft“, sagte Marcus Becker, Präsident des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg auf der Jahresabschlusspressekonferenz des Verbandes. Laut Prognose erwartet die Branche für das Jahr 2015 eine Zunahme des baugewerblichen Umsatzes im Berliner Wohnungsbau auf 1,1 Mrd. Euro. Gegenüber 2014 wäre das ein Plus von 4,8 Prozent.
Im abgelaufenen Jahr 2014 hat sich der Berliner Wohnungsbau deutlich besser entwickelt als vorhergesagt. Zu Beginn des Jahres rechnete der regionale Bauindustrieverband, der die Jahres-Prognosen zusammen mit der Fachgemeinschaft Bau Berlin Brandenburg (FG Bau), der Soka-Bau Berlin und den zuständigen Stellen der Landesregierungen aus Berlin und Brandenburg erstellt, mit einem Umsatz von 950 Mio. Euro. Wie sich am Jahresende zeigte, lag der Prognosewert zu niedrig. Nach Sachstand Anfang Dezember 2014 rechnet der Branchenverband mit einem Umsatzvolumen im Berliner Wohnungsbau von 1,05 Mrd. Euro. Das entspräche im Vergleich zum Vorjahr 2013 einem Umsatzplus von 3,8 Prozent.
Schlechtes Gesamtergebnis
Trotz der guten Entwicklung im Wohnungsbau ist die regionale Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg mit dem zu Ende gehenden Jahr 2014 wenig zufrieden. „Entgegen dem Anschein schließen wir das Jahr mit schlechterem Gesamtergebnis als 2013“, so Verbandspräsident Becker. Der baugewerbliche Gesamtumsatz in der Region wird sich bis zum Jahresende, aller Voraussicht, auf 6,52 Mrd. Euro summieren. Im Vorjahr konnte die Baubetriebe Berlins und Brandenburg einen Umsatz von 6,598 Mrd. Euro verbuchen, was einem ein Rückgang von 1,2 Prozent entspricht. Dabei fällt das Minus in Berlin größer aus als in Brandenburg. Die Baubetriebe der Hauptstadt müssen einen Rückgang des gesamten baugewerblichen Umsatzes von 1,6 Prozent verbuchen, für Brandenburg ergibt sich ein Minus von 0,9 Prozent.
Besonders stark ging der Umsatz im Berliner Wirtschaftsbau zurück – minus 7,6 Prozent. In Brandenburg gibt ist der stärkste Einbruch im Öffentlichen Bau zu verzeichnen – minus 3,4 Prozent.
Die Gesamtprognose 2015 für das Bauhauptgewerbe der Region fällt nicht rosig aus. Die Bauindustrie erwartet im laufenden Jahr einen Rückgang des baugewerblichen Umsatzes um 0,9 Prozent. Dabei schneidet die Bundeshauptstadt kaum besser ab als Brandenburg. Für Berlin ist ein Minus beim Gesamtumsatz von 0,7 Prozent prognostiziert, für Brandenburg ein Minus von 1,1 Prozent veranschlagt.
Wirtschaftsbau
Laut Prognose werden die Baubetriebe der Region Berlin-Brandenburg 2015 im Wirtschaftsbau rund 2,35 Mrd. Euro umsetzten. Im Vergleich zu 2014 wäre das ein Rückgang von 3,7 Prozent. Dabei schneidet der Berliner Wirtschaftsbau noch schlechter ab als der Brandenburger. Für die Hauptstadt erwartet der Bauindustrieverband einen Rückgang von 4,2 Prozent, Brandenburg steht laut Prognose vor einem Minus von 3,2 Prozent.
Auch für den Öffentlichen Bau sieht die Prognose keine Umsatzzuwächse voraus. In Berlin soll ein Minus von 3,4 Prozent zu Buche schlagen, in Brandenburg soll immerhin das Niveau aus dem Jahr 2014 gehalten werden. Für Berlin und Brandenburg zusammen erwarten die Prognosemacher einen Umsatz im Öffentlichen Bau von 1,61 Mrd. Euro – 1,2 Prozent weniger als im Jahr 2014.
Beschäftigung
Auch zur Zahl der gewerblich Beschäftigten hat der Bauindustrieverband eine rückläufige Prognose vorgelegt. Dabei seien die Unternehmen in der Region aufgrund des sich verstärkenden Fachkräftemangels bestrebt, ihr Personal zu halten, sagte Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg. In Berlin soll die Zahl der baugewerblichen Arbeitnehmer im laufenden Jahr von 14.916 (aktueller Ist-Stand nach dem dritten Quartal 2014) auf 14.500 Beschäftigte fallen. Das würde einem Abnahme der Beschäftigtenzahl von 2,7 Prozent entsprechen. Für Brandenburg erwartet der Verband eine konstante Beschäftigtenzahl von 21.800.